Thema: Agile Organisationen
Auf dieser Seite findest Du alle Beiträge der #DNO zum Thema agile Organisationsentwicklung.
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Bücher
Das Buch New Organizing ist eine Sammlung von 13 Fallstudien, wie große Organisationen versuchen Agilität einzuführen. Ingesamt werden die folgenden Unternehmen betrachtet.
- Ein Automobilkonzern (bevor wie die Agil erleben, können Teslas fliegen)
- Siemens Energy, Gasturbinen
- IT-S, IT Tochter der Financial Service Group
- Automobilkonzern mit einer Unit X
- Mobilitätsanbieter
- Mobilitätsdienstleister, organisiert als Verein und föderal organisiert
- Öffentlich-rechtliches Medienunternehmen (Hörfunk, TV, Multimedia)
- Österreichische Telekom
- SIXT
- Deutsche Verlagsgruppe
- Tochter einer Finanztechnologie stellen mit 200 Mitarbeitern auf Holaktratie um
- Technologiekonzern
- ING DiBa
Wie der Titel ankündigt „versuchen“ es die meisten der vorgestellten Unternehmen nur, wirklich wollen tut es scheinbar keines der vorgestellten Unternehmen. Beim Lesen hatte ich fast durchgehend den Eindruck einer „Wasch mich aber mach mich nicht nass“ Haltung, sehr oft verbunden mit dem Irrglauben man könne Agilität bottom up einführen. Also in Summe eine Sammlung von Gegenbeispielen, statt dass hier leuchtende agile Vorbilder in Erscheinung treten. Da die Fallstudien auf Interviews basieren sind die Texte fast durchgehend sehr deskriptiv und teilweise etwas generisch, so lesen sich die Fallstudien sehr trocken. Manchmal fühlt es sich eher an wie ein Papier von der Uni als ein Praxisbericht. Mir fehlt da etwas der Punch, den untersuchten Unternehmen nehme ich bis auf wenige Ausnahmen nicht ab, dass das Top Management wirklich verstanden hat worum es bei der agilen Transformation geht. Es wird halt ein wenig rumprobiert. Lange Rede: imo lohnt sich nur das Lesen ausgewählter Fallstudien, sofern dein Unternehmen in der gleichen Branche ist.
Agilität neu denken ist ein tolles Buch darüber, wie Unternehmen ganzheitlich über Agilität denken dürfen. Dabei nimmt dich der Autor und Berater mit auf eine agile Reise durch ein von ihm begleitetes Unternehmen, das sich mit seiner agilen Transformation erst ein wenig verläuft, dann aber auf den rechten Pfad zurück findet. Ein paar ausgewählte Highlights, was Unternehmen tun dürfen, um Agilität wirklich nachhaltig als Kompetenz zu verankern.
- Agilität startet mit einem agilen Management. Denn solange Initiativen, Projekte und das agile Portfoliomanagement nicht einer agilen Logik folgen, streng priorisiert und laufende Arbeiten limitiert werden, ist Agilität auf Teamebene zum Scheitern verurteilt.
- Agilität sollte agil eingeführt werden, mit einem agilen Top Management als ersten Ansatzpunkt und Vorbild. „Wenn der Zielzustand die Agilität ist, dann sollte der Weg dorthin bereits agil sein.“
- Um agil zu werden dürfen sich Unternehmen auf drei Flight Level reflektieren: Auf dem obersten Flight Level 3, findet das strategische Portfoliomanagement statt (siehe ad 1). Darunter, Flight Level 2 koordinieren sich Teams, die einem gemeinsamen Wertstrom folgen. Auf Flight Level 3, der operativen Ebene, arbeiten Teams agil an der operativen Umsetzung.
- Agilität funktioniert auch ohne (und vielleicht sogar besser) Methodenzauber. Nämlich durch Konzentration auf Visualisierung, Priorisierung bzw. die Limitierung der laufenden Arbeiten, kontinuierliche Feedbackloops und der Bereitschaft daraus konsequente Verbesserungen abzuleiten.
- Agilität ist vor allem auch eine Funktion von Abhängigkeiten zwischen Teams bzw. dem Management derselben. Werden Abhängigkeiten nicht gemanagt (Flight Level 2) ist das ein echter Verhinderer von Agilität im Unternehmen.
Ein sehr gut zu lesendes und empfehlenswertes Buch, für Einsteiger und Fortgeschrittene. Da „Agilität neu denken“ außerdem toll illustriert ist, unbedingt als Paperback, Du wirst das Buch mehr als einmal in die Hand nehmen.
Wer sich mit agilen System beschäftigt, der stößt auch irgendwann auf die Frage was Menschen eigentlich motiviert. Wenn es nach der Selbstbestimmungstheorie von Richard M. Ryan und Edward L. Deci geht, dann basiert Motivation auf dem Gefühl der eigenen Kompetenz, sozialer Verbundenheit und Autonomie. Das Buch beschäftigt sich vor allem mit dem Unterschied zwischen autonomen und kontrolliertem Verhalten und welche Auswirkungen dieses Verhalten auf uns und unsere Motivation hat. Dabei schildert Deci zahlreiche Untersuchungen und Experimente, die zeigen, dass ein „autonomy supportive“ Verhalten Leute motiviert. Dagegen sind bewertendes oder kontrollierendes Verhalten („controlling behaviour“) dauerhaft schädlich für Motivation. Wer also ein Interesse hat, dass unsere Kindern stark werden und wir eine gesunde Arbeitskultur pflegen, der sollte das Buch unbedingt lesen oder hören. Auf jeden Fall entwickelst Du dabei ein sehr feines Gehör, wann Leute bewertend und kontrollierend reden. Und verstehst vielleicht endlich, was Dich eigentlich daran stört.
Die beiden Autoren und HR-Manager des amerikanischen Handelskonzern Best Buy haben über viele Jahre hinweg das Konzept eines ROWE („Results Only Work Environment“) erprobt. Dabei sind unsere verzogene Vorstellung von Arbeit und der Irrglaube, dass Zeit der beste Maßstab für Leistung ist, die größte Hürden. Damit räumen die beiden Autoren auf und teilen praktische Erfahrungen ein ROWE zum Leben zu erwecken. Dabei fand ich besonders einprägsam ihre 13 Wegweiser, die unsere verzogene Vorstellung von Arbeit demaskieren und den “Sludge” mit dem wir uns täglich bewerfen. Sehr tolles Buch für alle, die ein ehrliches Interesse an einer authentischen Leistungskultur haben.
- People at all levels stop doing any activity that is a waste of their time, the customer’s time, or the company’s money.
- Employees have the freedom to work any way they want.
- Every day feels like Saturday.
- Work isn’t a place you go, it’s something you do.
- People have an unlimited amount of paid time off as long as the work gets done.
- Leaving the workplace at 2pm is not considered leaving early; arriving at the workplace at 2pm is not considered coming in late.
- Nobody talks about how many hours they work.
- Every meeting is optional.
- It’s okay to catch a movie on a Tuesday afternoon; it’s okay to grocery shop on a Wednesday morning; it’s okay to take a nap on a Thursday afternoon.
- There are no work schedules.
- Nobody feels overworked, guilty, or stressed out.
- There aren’t any last-minute fire drills.
- There’s no judgement about how you spend your time.
Beim US Softwareunternehmen bekommen Mitarbeiter zum Start ein Handbuch über die Werte und Prinzipien bei Valve. Mein besonderes Highlight: dein Tisch hat Rollen, damit Du dir deine Arbeit suchst. Zum Valve Handbuch gibt es auch einen #DNO Blog.
„Frag immer erst WARUM“, bietet Dir eine unkonventionelle Perspektive, die die Gründe erklärt, warum einige Anführer und Organisationen innovativer und profitabler – und warum ihre Mitarbeiter und Kunden loyaler sind. Am wichtigsten daran ist, dass sie in der Lage sind ihren Erfolg zu wiederholen, wieder und wieder und wieder…
Gegenüberstellung von Soziokratie, Holakratie und der evolutionären Organisationen nach Laloux. Darüber hinaus gibt es einen längeren Exkurs zu S3 (Soziokratie 3.0).
Greenleaf formuliert sein Verständnis einer dienenden Führung. Damit bietet Greenleaf einen Gegenentwurf zum heroischen Manager Verständnis des 20. Jahrhunderts, das maßgeblich durch den Taylorismus geprägt war. Bei seiner Formulierung des Servant Leaders hat sich Greenleaf nach eigenen Aussagen von Hermann Hesse’s Erzählung “Morgenlandfahrt” inspirieren lassen.
In Zeiten der Digitalisierung und disruptiver Transformationen haben wir akzeptiert, dass unsere Welt „VUCA“ ist. Mit linearem Denken und vorgefertigten Methoden kommen wir hier keinen Schritt mehr weiter. Komplexes, das heißt systemisches Denken und Handeln sind stattdessen gefragt. Das Workbook liefert Ihnen keine fertigen Rezepte, sondern ein neues Mindset für komplexes Denken sowie praktische Werkzeuge und Ideen, wie Sie sich den täglichen Herausforderungen in Ihrer Organisation stellen.
Der Marineoffizier David Marquet hat das Atom-U-Boot Santa Fe von miserablen Bewertungen zur Beurteilung als bestes Schiff der US-Flotte geführt. In seinem Buch schildert er die Ereignisse, Entscheidungen und Prinzipien, die seinen herausragenden Führungsstil und Leadership auf allen Ebenen begründet haben.
Zehn Jahre nach der Veröffentlichung ihres Top-Bestsellers „Das Pinguin-Prinzip“ präsentieren der renommierte Wirtschaftswissenschaftler John Kotter und der deutsche Unternehmensberater Holger Rathgeber eine neue Business-Fabel. Am Beispiel einer Erdmännchen-Kolonie zeigen sie, mit welcher Strategie Führungskräfte Krisensituationen erfolgreich meistern können.
Dieses Hörbuch räumt mit dem Klischee auf, dass Scrum und andere agile Managementmethoden funktionieren, wenn man Teams einfach sich selbst überlässt. Agilität befreit vor allem die mittleren Manager nicht von ihrer Verantwortung. Ganz im Gegenteil: Agile Selbstorganisation braucht Führung in ihrer besten Form – sie braucht Manager, die sich ihrem Menschsein stellen.
Warum scheitern so viele Startups und neue Produkte? Und wie kann man die Chancen deutlich erhöhen, mit einer Innovation erfolgreich zu sein? Als Antwort auf diese Fragen hat Ash Maurya die in diesem Buch vorgestellte Methode entwickelt, die auf Strategien des Lean Management und der agilen Entwicklung aufbaut und speziell auf Innovationsprozesse zugeschnitten ist.
Rework ist das perfekte Playbook für alle, die schon immer davon geträumt haben, selbst ein Business zu starten. Hardcore-Entrepreneurs, Kleinunternehmer, Berufstätige, die aussteigen wollen, und Künstler, die nicht mehr verhungern wollen, finden auf diesen Seiten wertvolle Inspiration und Anleitung.
In One Mission nutzt der ehemalige Navy SEAL Chris Fussell seine umfangreiche Erfahrung in der Hochdruck-Teamarbeit, um zu zeigen, wie Unternehmen Lehren aus der Praxis anwenden können, um ihre Geschäftsabläufe erfolgreich zu verändern – flacher, schneller und viel kollaborativer über Abteilungen hinweg.
So bleiben Unternehmen wettbewerbsfähig und profitabel in einer durch Turbulenzen und Disruption gekennzeichneten Welt. Durch eine dual operierende Organisationsform, die die Sicherheit und Effizienz etablierter Organisationsstrukturen mit der Agilität und Schnelligkeit von Netzwerkstrukturen zusammenführt.
Tools
Das Team Canvas bietet Dir einen strukturierten Rahmen, um agile Teams auf ihre Reise zu schicken. Hier findest Du das Canvas als PDF und alternativ mit Anleitung auf einem miro-Board.
Das WSJF Template ist eine Arbeitsvorlage, um ein Projektportfolio oder Produktfeatures strukturiert zu priorisieren. In meinem Blog findest Du die zugehörige Erklärung zur WSJF Methode.
Ein Guide von Google, damit Teams ihre Effektivität beurteilen können. Der Guide orientiert sich an den fünf Erfolgsfaktoren von Teams (Psychologische Sicherheit, Zuverlässigkeit, Struktur und Klarheit, Bedeutung und (Aus)Wirkung der Arbeit), die Google im Rahmen seines Project Aristotle identifiziert hat.
Der offizielle Nexus Guide (2021) als PDF und Audio (de, en). Hier findest Du außerdem eine Zusammenfassung von Nexus.
Die offizielle Dokumentation des LeSS Frameworks. Anders als andere Guides gibt es den LeSS Guide nur online. In meinem Blog findest Du auch eine Zusammenfassung von LeSS.
Der offizielle Guide des Scrum@Scale Frameworks (2018). In zahlreichen Sprachen online und zum Download verfügbar. Zum Einstieg findest Du hier auch meine Scrum@Scale Zusammenfassung.
Der aktuelle Scrum Guide (Nov 2020) zum Download in unterschiedlichen Sprachen. Als PDF und in manchen Sprachen auch als Hörbuch verfügbar.
Auf dem Scrum-Spickzettel findest Du auf zwei Seiten die wichtigsten Facts rund um das Scrum Framework (Meetings, Rollen, Artefakte). In diesem Blog bekommst Du außerdem eine ausführliche Scrum Einführung.
Das Canvas für die Planung agiler Projekte, ideal für Abstimmung im Projektteam und mit Stakeholdern. Das Canvas gibt es auch als Miro-Board.
Fundstücke
Der Schöpfer des Videos spricht von Kundenorientierung als einem der Kernaspekte des agilen Arbeitens. Ob ein Entwicklungsteam wirklich agil ist oder nicht, lässt sich seiner Meinung nach anhand der Antworten des Teams auf zwei Fragen feststellen:
- Wie holt das Team Feedback von seinen Kunden ein?
- Wie hoch ist das Budget für Änderungsmaßnahmen?
Wenn ein Team nicht kontinuierlich Feedback von seinen Kunden einholen kann und nicht über die Zeit und das Budget verfügt, um die gewonnenen Erkenntnisse in ein verbessertes Produkt umzusetzen, ist das Team letztlich nicht wirklich agil.
Ob ein Team tatsächlich agil ist, lässt sich natürlich nicht bloß anhand von zwei Fragen determinieren. Die Antworten dürfen jedoch zum Nachdenken anregen, ob Anpassungen der Prozesse in Hinblick auf Kundenzentrierung notwendig sind.
Dieser Artikel von ICAgile macht noch einmal deutlich, warum Agilität auf der Ebene von Führung und Coaching für die agile Transformation einer Organisation so wichtig ist. Denn eine Organisation kann nur so agil sein wie ihre Führung. Und die agile Transformation einer Organisation passiert in erster Linie nicht über Rahmenwerke, Prozesse und Methoden. Sondern über langfristige Veränderung der Unternehmenskultur, welche letztlich immer das Resultat des Verhaltens der Führungskräfte ist.
Was diesen Artikel für mich so wertvoll macht, sind die kurzen, aber prägnanten Definitionen von Unternehmensagilität und vertikaler Führungsentwicklung. Daneben liefert die Autorin und Geschäftsführerin von ICAgile Alexandria, Shannon Ewan, einige sehr starke Aussagen über agile Transformation.
Im zweiten Teil des „State of Agile Coaching Report“ legen die Herausgeber ihren Fokus auf die Frage, welchen Impact agile Coaches auf die Organisationen haben, denen sie dienen. Und auf welche Herausforderungen sie in ihrer täglichen Arbeit treffen. Dazu wurden über 2.000 agile Coaches weltweit befragt.
Die Befragten geben an, dass ihre größte Wirkung die Transformation ihrer Organisation auf eine agile Denkweise und Kultur ist. Das ist jedoch gleichzeitig auch ihre größte Herausforderung. Platz zwei und drei der Herausforderungen belegen mangelnde Anpassungsfähigkeit der Organisation und Widerstand aus dem Management. Dazu gehörten beispielsweise:
- Mangelnde Ausrichtung im gesamten Unternehmen bzw. das Fehlen einer Gesamtvision.
- Veraltete Denk- und Verhaltensweisen werden immer noch belohnt bzw. toleriert.
- Die Organisationsstruktur ist eine traditionelle Hierarchie, die sich auf die Erbringung von Leistungen konzentriert. Wenn der Leistungsdruck steigt, bleibt kein Raum mehr für Teams, um zu lernen und in ihrer Agilität zu reifen.
- Das Management hat Schwierigkeiten, angesichts der Herausforderungen, eine experimentelle Denkweise beizubehalten.
- Führungskräfte, die Transformationen „aus der Ferne“ anleiteten, ohne selbst agile Praktiken oder Denkweisen zu verkörpern.
Die Komplexität dieser Herausforderungen erfordert laut Autoren ein höheres Maß an Kompetenz und Erfahrung von agilen Coaches als jemals zuvor. Welche Kompetenzen das sind, kannst Du im #DNO Beitrag „Agiler Coach – Berufsbild und Rolle der Zukunft“ nachlesen.
Ein sehr schöner und authentischer Erfahrungsbericht von Wolfgang Steffens, bei ihm habe ich meine LeSS Ausbildung gemacht. Wolfang zeigt an drei Beispielen auf, wie es ihm mit den agilen Implementierungen ergangen ist.
Den Artikel habe ihn mit lachendem und weinendem Auge gelesen. Lachend, weil ich mich in manchen Situationen schon frage, ob ich denn vielleicht der agile Blödmann bin und alle anderen die „Sehenden“. Dem ist scheinbar nicht so. Weinend, weil diese neue Art zu arbeiten vordergründig so einfach, aber für die „normale-bürokratisch-hierarchisch“ sozialisierten Manager doch so brutal schwer zu verstehen ist. Dabei fehlt den Verantwortlichen allerdings jegliche “Grundausbildung” in Bezug auf Design Thinking, System Thinking und einem ganzheitlichen Organisatinsdesign. Und das ist einfach C-Level Aufgabe, zumindest dann wenn die agile Transformation gelingen soll.
Die Taylorwanne zeigt anschaulich den Abfall und Anstieg von Komplexität und Dynamik (rot) in der geschichtlichen Entwicklung der Weltmärkte. Bis zum Einsetzen des Taylorismus (Anfang 20. Jhd.) waren Märkte eng und lokal. Ein Unternehmen in einem solchen Umfeld braucht eine hohe Wertschöpfungstiefe, womit eine hohe Komplexität (rot) einhergeht. Durch eine hohe Reife der Industrialisierung konnten Unternehmen sich mit hoher Spezialisierung in globalen Märkten ausbreiten. Diese Zeit des Taylorismus war geprägt von einer langsamen Dynamik, hohem Effizienzdruck und weiten globalen Märkten. In dieser Zeit überwiegen die blauen, kausalen Anteile. Seite Ende des 20. Jahrhunderts, mit der Kommerzialisierung des Internet steigen die komplexen, dynamischen Anteile rasant an. Für Unternehmen bedeutet das ein hoher Innovationsdruck in engen globalen Märkten. Dieser „Shift“ erfordert neue agile Kompetenzen einer Organisation.
Aus ihrer Arbeit als Berater von Unternehmen, die agile Methoden erfolgreich einsetzen, haben die Autoren sechs entscheidende Praktiken hergeleitet, die das Potenzial von Agilität optimal ausschöpfen. Diese Liste bietet Führungskräften einen praktischen Leitfaden zur Beschleunigung von Innovation und profitablem Wachstum:
- Lernen, wie Agilität wirklich funktioniert.
- Verstehen, wann Agilität sinnvoll ist.
- Klein anfangen und leidenschaftliche Evangelisten das Wort verbreiten lassen.
- Teams, die den Prozess gemeistert haben, erlauben, ihre Praktiken anzupassen.
- Agilität bereits an der Spitze etablieren und praktizieren.
- Barrieren für agile Verhaltensweisen zerstören.
In dem Artikel gehen die Autoren auf die drei wichtigen C einer guten Entscheidungsfindung ein: Conflict, Consideration, Closure.
Der vorherrschende Prozess zur Entscheidungsfindung ist das Interessenvertretungsverfahren. Dabei betrachten die Teilnehmer die Entscheidungsfindung oftmals als einen Wettbewerb, in dem sie Informationen selektiv präsentieren, widersprüchliche Daten zurückhalten, um sich gegen Widerstände durchsetzen.
Wesentlich wirkungsvoller ist laut Autoren ein Untersuchungsprozess, bei dem die Beteiligten eine Vielzahl von Optionen in Betracht ziehen und gemeinsam nach der besten Lösung suchen. Dies erfordert die sorgfältige Beachtung dreier kritischer Faktoren: die Förderung konstruktiver statt persönlicher Konflikte (Conflict); die Sicherstellung, dass jeder weiß, dass seine Ansichten ernsthaft in Betracht gezogen werden (Consideration) und das Wissen, wann die Beratungen beendet sein müssen (Closure).
Passend dazu mein Beitrag „Sieben Verfahren zur Entscheidungsfindung„.
Change Management gibt es nicht, zumal nur eine von vier Transformationen erfolgreich ist. Stattdessen sollten Veränderungen wachsam und aktiv begleitet werden. Dazu schlagen die Autoren von BCG fünf Eckpfeiler vor, von denen ich drei für besonders wichtig halte: 1. Veränderung aktiv messen, 2. Keine „one size fits all“ sondern eine dem Kontext angemessene Transformations-Strategie 3. die Komplexität von Veränderungen akzeptieren und entsprechend (agil) damit arbeiten.
Dabei können unterschiedliche Change Szenarien über zwei Dimensionen beurteilt werden: Kannst Du den Endzustand abschließend definieren (clarity of ends)? Sind die Mittel und Maßnahmen bekannt, um diese Veränderung zu erreichen (clarity of means)? Daraus leitet BCG fünf Change- und Transformations-Strategien ab, für die Du im Artikel gute Beispiele findest.
- Planned itinerary – Endpunkt klar / Mittel klar: Du hast eine klare Vorstellung vom Endzustand und Du weißt wie Du hinkommst.
- River crossing – Endpunkt klar / Mittel unklar: Das Ziel ist klar definiert, aber Du weißt nicht wie Du hinkommst, d.h. kontinuierliches agiles Management z.B. mit OKR
- Hill-climbing – Endpunkt unklar / Mittel klar: Die notwendige Veränderung liegt auf der Hand, Du kennst aber den Endpunkt nicht. Z.B. weil eine neue Treibertechnologie deine Wertschöpfung auf dem Kopf stellt testest Du durch Investments in die neue Technologie fortlaufend minimal funktionsfähige Produkte.
- Scouting and wandering – Endpunkt unklar / Mittel unklar: Wenn Du absehen kannst, dass dein Geschäftsmodell immer weniger lukrativ wird, Du aber weder weißt was ein anvisierter Endzustand ist, noch die Mittel dazu kennst. Eine typische Suche nach dem „nächsten großen Ding“
- Escape the swamp – Endpunkt schwammig / Mittel unklar: Du weißt nur, dass sich etwas ändern muss. Dazu rät BCG „bold moves“, um in Bewegung zu kommen.
TED Talk des franz. Yves Morieux darüber, dass 1+1 nicht immer nur 2 sein muss, bzw. was Organisationen von Staffelläufen lernen können. Mit einem klaren Appell: Vermeide funktionale Strukturen, koordinierende Rollen, fokussiere auf Zusammenarbeit und überlappender statt trennscharfer Verantwortung.
Wenn Organisationen ein Gehirn wären … intelligente Organisationen brauchen Regelwerke, Strukturen und Rollen, um zu vernetzen, zu bewerten und zu erregen. Wenn das gelingt entstehen intelligente Organisationen. Auszug aus einem großen Interview (Playlist).
Eine gute Darstellung von Gartner, die das Zusammenspiel von Design Thinking, Lean Startup und Scrum im Zeitablauf verdeutlicht. Zum Start:
- Phase: Problem verstehen, Prototyping in kurzen Iterationen.
- Phase: Minimal funktionsfähige Produkte (MVP) entwickeln,
- Phase: kontinuierlicher Entwicklungsprozess.
Google hat in einer Untersuchung fünf Faktoren identifiziert, die die Effektiv eines (Google) Teams am stärksten beeinflussen.
- Psychologische Sicherheit
- Zuverlässigkeit
- Struktur und Klarheit
- Bedeutung der Arbeit
- (Aus)Wirkung der Arbeit
Dabei ist Psychologische Sicherheit der wichtigste Faktor für eine geringe Fluktuation (Arbeitsblatt für Manager). Dagegen konnte Google keine Korrelation der Teameffektivität zu Faktoren wie Location, Konsens in der Entscheidungsfindung oder Arbeitslast feststellen. Die untersuchten Teams hatten eine Größe von 3 bis 50 Mitarbeitern.
Die Darstellung des Helix Modells von McKinsey. Dabei geht McKinsey vor allem darauf ein, wie Unternehmen mit der Helix einer verwirrenden Matrix Organisation entkommen können.
Wie kann die Skalierung von agilen Teams skaliert werden? Gute Inspiration und Beispiele für Menschen in Konzernen, die glauben, dass Agilität nur in kleinen Teams, Organisationen und Startups funktioniert.
Schnelle und effiziente Entscheidungen sind ein wichtiges Merkmal agiler Organisation. Das ist umso wichtiger, da sich unternehmerische Kompetenz weg von produktionsbasiertem Wissen hin zu Wissensmanagement und Innovation entwickelt. Dieser Artikel zeigt den wichtigsten Erfolgsfaktor für die hohe Akzeptanz einer Entscheidung, nämlich die Art WIE eine Entscheidung getroffen wird. Dabei geht es nicht um einen Konsens. Sondern ein fairer Entscheidungsprozess ist von drei Prinzipien geprägt: 1. Engagement, d.h. aktives Einbinden der Beteiligten in den Prozess, 2. Erklärung der Beweggründe und Motivationen, 3. Klarheit in Bezug auf die Erwartungen in Bezug auf jeden Einzelnen. „Disagree and Commit“. Dem stehen nach Ansicht der Autoren nur zwei Dinge im Weg: 1. Das Cowboy-Tum mancher Führungskraft und 2. der Irrglaube, dass Mitarbeiter nur Entscheidungen mittragen, die ihnen einen Vorteil versprechen.
Die Qualität deiner strategischen Planung korreliert nach Ansicht der Autoren mit der Anzahl deiner Entscheidungen. Deswegen schlagen die Autoren vor von einem jährlichen Zyklus und Planungen in Business Units zu einem kontinuierlichen und integrativen „decision-focused“ Prozess zu gelangen. Sehr lesenswert, erst recht wenn Du das Gefühl hast, dass mit deiner strategischen Planung irgendwas nicht stimmt.
Die lang angelegte empirische Studie zeigt eindrucksvoll den Zusammenhang zwischen einer hohen Klarheit im Purpose und wirtschaftlichem Erfolg. Ein MUSS für jeden Zahlenfreak und für jeden der glaubt, dass Arbeit am Purpose nur was für weichgespülte Romantiker sei.
Eine Organisation rund um ein gemeinsames Anliegen zu gruppieren gehört möglicherweise zu den wichtigsten Aufgaben einer modernen Führungskraft. Die beiden Autoren berichten aus ihrem Erfahrungsschatz und empfehlen acht Schritte, um den Purpose dauerhaft zu Leben zu erwecken.
In den letzten Jahren hat eine neue Methodik zur Unternehmensgründung, die als „Lean Start-up“ bezeichnet wird, mehr und mehr die traditionelle Methode ersetzt. Blank, beratender Associate Professor in Stanford, ist einer der Architekten der Lean-Start-up-Bewegung und ist der Meinung, dass dieser Ansatz Unternehmen dabei hilft, schnell und erfolgreich ins Rollen zu kommen.
Die meisten Probleme resultieren aus gebrochenen oder schlecht ausgearbeiteten Commitments. Denn jedes Unternehmen ist im Kern ein dynamisches Netzwerk von Commitments zwischen Mitarbeitern und Kollegen, Kunden, Outsourcing-Partnern oder anderen Stakeholdern. Führungskräfte können viele Probleme kurzfristig überwinden und langfristig produktive, zuverlässige Mitarbeiter fördern, indem sie das von den Autoren so genannte „Promise-based Management“ praktizieren, bei dem es darum geht, Engagements systematisch zu pflegen und zu koordinieren.
Erfolgreiche Unternehmen haben eine Kernaufgabe und feststehende Werte, während sich ihre Strategien und Praktiken immer wieder an die sich ändernde Welt anpassen.
Das Cynefin Framework ist gemeinsam mit der Stacey Matrix ein unverzichtbares Werkzeug, um den Einsatz agiler Methoden zu beschreiben. In diesem Artikel schildert der Begründer David J. Snowden das Cynefin Framework.
Im Interview mit McKinsey spricht Thomas Fieres über die Einführung des Helix Modells bei der Zusammenführung zweier Divisionen.
Viele Führungskräfte glauben, dass jedes Scheitern schlecht ist und dass es einfach ist aus Fehlern zu lernen. Die Autorin, Professorin an der Harvard Business School, hält beide Überzeugungen für falsch. Im Unternehmens-Leben, sagt sie, seien manche Misserfolge unvermeidlich und manche sogar gut. Und erfolgreiches Lernen aus Misserfolgen ist nicht einfach: Es erfordert kontextspezifische Strategien. Aber zuerst müssen Führungskräfte verstehen, das Schuldzuweisungen im Weg stehen, und daran arbeiten, eine Unternehmenskultur zu schaffen, in der sich Mitarbeiter sicher fühlen, Fehler zuzugeben oder zu melden.
Glossar
Die drei Arten von Verlusten in der Lean Philosophie. Muri: Überlastung des Systems (Mensch und Maschine), Mura: Unausgeglichenheit in der Belastung (mal viel, mal wenig, keine Kontinuität) und Muda: Verschwendung bzw. Arbeitsschritte, die keinen Mehrwert bringen als höchste Verlustquelle. Dabei hat Muda sieben Ausprägungen:
- Überproduktion
- Wartezeit
- überflüssiger Transport
- ungünstiger Herstellungsprozess
- überhöhte Lagerhaltung
- unnötige Bewegungen
- Herstellung fehlerhafter Teile
Bekannt aus der Lean-Philosophie. Durch fünfmaliges Fragen nach dem „Warum“ kommst Du zur eigentlichen Ursache des Problems.
Werkzeuge und Vorgehensmodelle für die Zusammenarbeit nach agilen Prinzipien. Dabei differenziere ich agile Methoden zur Kundenzentrierung (Customer Journey etc.), Organisation von Teams (z.B. Scrum, Kanban), Organisationen (Scrum of Scrums, Spotify Model, Soziokratie) und Ziele / Strategie (zb. OKR).
Organisation, die sich in ihrer Struktur agilen Prinzipien verschrieben hat.
Allgemeingültige Spielregeln für die Zusammenarbeit unter agilen Vorzeichen. Agile Prinzipien sind die Basis für Agile Praktiken und Methoden.
Ein Canvas / Poster, um Projekte in Vorbereitung einer agilen Umsetzung gemeinsam zu planen.
Teams, die selbstorganisiert nach agilen Prinzipien arbeiten. Typische agile Methoden für die Organisation eines Teams sind z.B. Scrum oder die Kanban Methode.
Etablierung agiler Methoden in Koexistenz mit der formalen / bestehenden Hierarchie. Beschreibt den Weg zu einer agilen Organisation.
Leitvorstellungen für das persönliche Verhalten in einem agilen Setup.
Beschreibt vier Leitsätze und grundlegende Prinzipien agiler Teams, ist die „Bibel“ der agilen Bewegung.
Durchführung von Projekten basierend auf agilen Prinzipien. Als Standards haben sich hier Methoden wie Kanban und Scrum etabliert.
Kompetenz einer Organisation, sich schnell auf neue Entwicklungen anzupassen oder sich bietende Chancen zu ergreifen.
Fachliche Anforderungen an die Erfüllung einer User Story, werden durch den PO definiert.
Das Backlog ist ein Artefakt aus dem Scrum-Framework. Enthält die Summe / den Rückstau aller Aufgaben, an denen das Team arbeiten darf. Das Backlog wird vom Product Owner gemanagt. Dabei enthält ein Product Backlog alle Leistungsmerkmale für die Entwicklung und den Betrieb deines Produktes, das Project Backlog alle Aufgaben im Rahmen eines Projektes.
Teil deines Backlogs, funktionale Mängel, die den Kunden an der Weiterarbeit hindern.
Die Fähigkeit einer Organisation schneller als der Wettbewerb auf neue Anforderungen zu reagieren und sich bietende Chancen zu ergreifen. Dabei ist Business Agilität die Konsequenz einer konsequenten agilen Struktur (Aufbauorganisation), der Etablierung agiler Führungsprinzipien und eines kontinuierlichen agilen Prozesses (Ablauforganisation). Ziele der Business Agilität sind ein schnellerer time to market, höhere Anpassungsfähigkeit, bessere Qualität, um nachhaltige Werte für Kunden und Organisation zu generieren.
Der Informatiker Melvin E. Conway stellte in den 1960er Jahren fest, dass sich Unternehmen beim Design neuer Systeme zu stark von ihrer gelebten Struktur beeinflussen lassen. Das heißt, die Kommunikationsstrukturen der umsetzenden Organisationen sind dominierender Input für das neue (technische) System. Statt dass dem neuen System auch neue Arbeitsabläufe folgen.
Kompetenz einer Organisation sich schnell auf neue Entwicklungen anzupassen oder sich bietende Chancen zu ergreifen.
Tägliches 15 minütiges Meeting im Scrum Framework während des Sprints. Das umsetzende Team trifft sich, um sich kurz auf den aktuellen Stand zu bringen und sich gegenseitig zu synchronisieren. Da diese Meetings im Stehen stattfinden auch als „Stand-Up Meeting“ bezeichnet.
Ein Artefakt aus dem Scrum Framework, beschreibt das gemeinsame Verständnis des Teams, wann Arbeit / eine Aufgabe / User Story erledigt ist.
Ein Artefakt aus dem Scrum Framework, beschreibt die Klarheit einer Anforderungsformulierung bzw. ob die Anforderung / das erwartete Outcome klar genug ist, um daran arbeiten zu können.
Agiles Werkzeug / Kartenspiel, um die Verantwortlichkeit in Teams spielerisch zu klären / diskutieren.
Rolle / Verantwortung im Scrum Framework, 6 ± 3 Personen, setzen die priorisierten Aufgaben selbstorganisiert gemäß der “Definition of Done” um, schätzen den Umfang und verpflichten sich (autonom) auf das Sprint-Ziel.
Strukturgebendes Element deines Backlogs. Epics sind große Anforderungsbereiche und Domänen, die “episch” breit und tief und noch nicht abschließend definiert sind. Epics sind die größere Ordnungseinheit zu Features.
Agile Methode in der Softwareentwicklung, bei der Entwickler gemeinsam Codes bearbeiten, um Probleme zu lösen.
Strukturgebendes Element deines Backlogs. Features sind konkrete in sich geschlossene Leistungsmerkmale innerhalb eines Epics. Dabei sind Features die größere Ordnungseinheit zu User oder Technischen Stories.
Die Flusseffizienz ist eine Metrik aus der Lean bzw. Kanban Methode. Dabei betrachtest Du drei Wert- bzw. Zeiteinheiten. Die gesamte Durchlaufzeit vom Start bis zur finalen Fertigstellung, also die Zeit, die die Arbeitseinheit im System verbringt. Die gesamte Durchlaufzeit teilt sich wiederum auf in aktive Arbeitszeit, also die Zeit, die Du aktiv an der Fertigstellung gearbeitet hast und Wartezeit, also die Zeit, während der Du auf Informationen und Input anderer Teams und Einheiten gewartet hast. Die Flusseffizienz ist schließlich das Verhältnis von aktiver Arbeitszeit zu gesamter Durchlaufzeit. Liegt diese bei nahezu 100% spricht das für geringe bis keine Abhängigkeit. Mit der Etablierung agiler Arbeitsweisen versuchst Du deine Flusseffizienz zu optimieren, Wartezeiten zu eliminieren bzw. auf ein Minimum zu senken.
Aus der jap. Lean Philosophie, bedeutet „an den Ort des Geschehens“ zu gehen um durch Beobachtung zu lernen. Damit ist sowohl der Ort der Leistungserstellung gemeint, als auch der Ort der Nutzung, also dem Kunden. Kundenzentrierung ist damit nur eine Form des Gemba.
Der „Golden Circle“ von Simon Sinek beschreibt ein Leadership Framework, das sich in konzentrischen Kreisen von innen nach außen an den Fragen WHY, HOW, WHAT orientiert. Damit steht das WHY (im deutschen am besten WOFÜR) im Mittelpunkt der Unternehmung. Ein gutes Rahmenwerk für die Ausarbeitung deines „Purpose„.
Lean Thinking, steht für Reflexion bzw. Selbstreflexion. Wichtiger Teil der japanischen Kultur.
Konzept für die Aufteilung einer Organisation in zwei Führungslinien. Capability & People und Value Streams & Delivery. Namensgebung @McKinsey.
Akronym für „Highest Paid Person’s Opinion“ also für die obere und besser bezahlte Führungskraft. Als Metapher dafür verwendet, dass Organisationen und Teams nicht dem besten Argument / der besten Idee folgen, sondern der Idee der höchstdotierten Führungskraft.
Betriebssystem für agile Organisationen, basiert im Kern auf den Ideen der Soziokratie.
Konkretes Arbeitsergebnis am Ende des Sprints, erfüllt die “Definition of Done”.
Lean Thinking, Kaizen steht für kontinuierliche Verbesserung und das Streben nach Perfektion.
Jap. Signalkarte, stammt aus der Lean Production. Heute ein Werkzeug für die Arbeit in agilen Teams.
Larman’s Law besagt, dass Du die Struktur bzw. die Aufbauorganisation deines Unternehmens ändern musst, wenn Du einen nachhaltigen Kulturwandel anstrebst. Craig Larman ist auch Mitbegründer des LeSS Frameworks.
Führung ohne direkte Weisungsbefugnis. Wichtige Führungskompetenz in agilen Teams und Organisationen.
Ein Buch, das die Ausrichtung eines Unternehmens auf eine „Nordstar“ Metrik beschreibt.
Beschreibt fünf Leitsätze für die Ausrichtung einer Organisation basierend auf der Lean Philosophie. Siehe auch Lean Thinking.
Ein Buch von Eric Ries und Vorgehensmodell, um Services / Produkte / Geschäftsmodelle in einem iterativen „build-measure-learn“ Zyklus zu entwickeln.
Lean bedeutet Werte für Kunden schaffen, Verschwendung vermeiden. Ein wichtiger Vorläufer unseres heutigen Verständnis von Agilität.
Überflüssiges organisatorisches Artefakt aus dem 20. Jhd., siehe auch Steering Committee.
LeSS (Large Scale Scrum) ist ein agiles Framework von Craig Larman und Bas Vodde für die Organisation mehrerer Scrum Teams. LeSS gilt für 2-8 Teams, LeSS Huge für mehr als 8 Teams. Während LeSS im Kern auf Scrum basiert, erweitert es Scrum Rollen und Meetings und definiert darüber hinaus wichtige Regeln, Guides und Prinzipien, damit die Skalierung erfolgreich gelingt.
New Work ist ein Sammelbegriff für alle Prinzipien, Methoden und Denkweisen, die eine moderne und neue Arbeitswelt begründen. Statt formalen Rangordnungen, top-down Vorgaben und statischen Organigrammen setzen neuen Arbeitswelten auf dezentrale Entscheidungen, eine flexible Struktur und ein starkes Fundament aus allgemeingültigen und vor allem transparenten Spielregeln.
Framework zur Skalierung von Scrum für bis zu 9 Scrum Teams, konzipiert von Scrum.org und Ken Schwaber.
Das „Product Backlog Item“ ist ein Eintrag in deinem (Product) Backlog und bezeichnet ganz allgemein eine Arbeitseinheit.
Akronym für Plan, Do, Check, Act bzw. Adjust. Vierstufiger Lern- und Verbesserungsprozess. Ursprünge in den 30er Jahren, Pate für agile Frameworks wie Scrum.
Verfahren, um während des Sprint Plannings in einem Scrum Team den Aufwand anstehender Aufgaben zu schätzen. Dabei schätzen Teammitglieder „verdeckt“ und unabhängig voneinander und spielen gleichzeitig ihre Planning Poker Karte aus. Die Werte auf den Karten orientieren sich an der Fibonacci Reihe (1, 2, 3, 5, 8, 13, 21 …).
Rolle / Verantwortung im Scrum Framework. 1 Person, balanciert Business und User Interessen für maximalen Wert, pflegt und priorisiert das Backlog. Ist erster Ansprechpartner für Stakeholder, Kunden und inhaltliches Feedback.
Meeting im Scrum Prozess, während des Sprints (2-4h / Woche). Ziel: Klärung und Schätzung der Backlog Items, Teilnehmer: Product Owner und Entwickler.
In einer Results-Only Work Environment (ROWE) Organisation wirst Du nicht nach Zeit und Arbeitsstunden bezahlt, sondern für Arbeitsergebnisse. Damit kannst DU grundsätzlich entscheiden, wo und wie Du deine Arbeit erledigst, solange das Ergebnis stimmt. Diese „laissez-faire“ Haltung setzt natürlich auf ein grundsätzlich anderes Motivations- und Menschenbild als traditionelle zeitbasierte Arbeitsmodelle.
Meeting eines (agilen) Teams am Ende eines Iterationszyklus / Sprints, um die Zusammenarbeit zu reflektieren und Verabredungen für künftige Verbesserungen zu treffen. Im Scrum Prozess, zum Ende des Sprints (3h / 4 Wochen Sprint). Ziel: Optimierung der Zusammenarbeit, Anpassung der Definition of Done, verbindliche Formulierung von Vereinbarungen für den kommenden Sprint zur Optimierung des Arbeitsprozesses. Teilnehmer: PO, Scrum Master, Entwickler.
Meeting im Scrum Prozess, zum Ende des Sprints (4h / 4 Wochen Sprint). Ziel: Vorstellung der Arbeitsergebnisse durch die Entwickler. Teilnehmer: Entwickler, PO, Scrum Master; Kunden und Stakeholder geben Feedback.
Framework für die Organisation mehrerer agiler Teams, sehr auf technische Teams und Organisationen ausgerichtet.
Scrum ist ein Rahmenwerk für die Zusammenarbeit von Teams basierend auf einer Definition von Rollen, Meetings und Werkzeugen, die einem Team Struktur und einen klar definierten Arbeitsprozess basierend auf agilen Prinzipien geben.
Offizielle Erklärung und Dokumentation des Scrum Frameworks, ein „MUST READ“ für jeden der mit Scrum arbeitet. Das letzte Update des Scrum Guide erfolgte im Nov 2020, alle Revisionen von 2010 an findest Du hier.
Rolle / Verantwortung im Scrum Framework (1 Person), ist “Servant Leader” des Teams und befähigt den PO und das Team in der agilen Umsetzung. Schafft den Rahmen, achtet auf “Prozesstreue”, räumt Hindernisse aus dem Weg und ist erster Ansprechpartner für den Arbeits- bzw. Scrum-Prozess.
Skaliertes Scrum Framework mit „Scrum of Scrums“ im Zentrum, konzipiert von Jeff Sutherland. Siehe auch Nexus.
Die Selbstbestimmungstheorie von Richard M. Ryan und Edward L. Deci geht davon aus, dass Motivation und das persönliche Wohlbefinden auf dem Gefühl der eigenen Kompetenz, sozialer Verbundenheit und Autonomie basiert. Für die Entwicklung von Organisationen lässt sich daraus ableiten, dass Autonomie zu mehr Kreativität, Innovation und Motivation führt als kontrollierendes Verhalten oder bewertende Maßnahmen.
Voraussetzung für agiles Arbeiten. Fähigkeit eines Teams / einer Person sich eigenständig, verantwortungsvoll mit Fokus auf das Outcome zu organisieren.
Ein Führungsmodell, in dem Führung als Folge einer selbstlosen Haltung bzw. eines Dienens am Mitarbeiter definiert ist. Ein wichtiges Führungskonzept für die digitale und agile Transformation.
Dreistufiger Lernprozess aus Japan. Shu = Lerne durch Nachahmung, befolge die Regeln. Ha = Baue eigene Variationen ein, probier aus Ri = werde selbst zum Experten. Wichtiges Prinzip für die Anwendung agiler Methoden.
Agile Organisationsform basierend auf vier Prinzipien:
- Beschlussfassung im Konsent
- Aufbau der Organisation in semi-autonomen Kreisen
- Doppelte Verknüpfung der Kreise
- Offene Wahlen für die wesentlichen Funktionen und Rollen
Ein Begriff aus der Softwareentwicklung. Bezeichnet einen ersten „Durchstich“ in Bezug auf die Umsetzung einer User oder einer technischen Story. Das Ziel ist es, innerhalb einer definierten Timebox Informationen zu einem zu lösenden Problem zu sammeln und die Komplexität dessen zu verstehen, mit dem Ziel eine bessere Aufwandschätzung zu erreichen und die technische Machbarkeit zu validieren.
Beschreibt den Aufbau der agilen Organisation von Spotify.
Iterationszyklus von maximal 4 Wochen in einem Scrum Team.
Ein Artefakt aus dem Scrum Framework, enthält alle zu erledigenden Arbeiten für den laufenden Sprint.
Definiertes Meeting im Scrum Framework zu Beginn des Sprints. Dauer 8h in einem 4 Wochen Sprint). Im Planning vereinbart das Scrum Team die Aufgaben für den kommenden Sprint, Definition des Sprint Ziels.
Akronym für Stabil, Sicher, Einfach, Eindeutig, der Gegenentwurf zur VUCA Welt. SSEE als Umwelt- und Marktbedingungen im 20. Jhd..
Matrix benannt nach dem Management Professor Ralph Stacey, differenziert den Grad der Sicherheit für die Lösung und die Problemstellung von sicher zu unsicher. Wird heute als Wegweiser genutzt, um den Einsatz agiler Werkzeuge zu beurteilen.
Überflüssiges organisatorisches Artefakt aus dem 20. Jhd., siehe auch Lenkungsausschuss.
Siehe auch Review. Der Begriff „System Demo“ kommt aus dem SAFe Framework, meint jedoch das Gleiche.
Strukturgebendes Element deines Backlogs. Tasks sind konkrete Aufgabe zur Umsetzung einer User Story oder einer Technical Story. Tasks sind die kleinste Ordnungseinheit deines Backlogs.
Darstellung, um die geschichtliche Entwicklung des Taylorismus und ihre heutigen Auswirkungen auf die agile Arbeitswelt zu verdeutlichen.
Strukturgebendes Element deines Backlogs. Eine technische Story beschreibt technische, formale und notwendige Anforderungen. Also Anforderungen, die nicht unmittelbar aus Sicht des Nutzer resultieren, jedoch fachlich oder formal notwendig sind. In Abgrenzung dazu beschreibt eine User Story eine Anforderung aus Sicht des Users. Eine Technical Story enthält wiederum mehrere Tasks.
Timeboxing ist eine strenge zeitliche Limitierung von Workshops, Meetings oder Projekten. Vor allem im Kontext neuer Arbeitsmodelle findest Du regelmäßig klar getaktete Timeboxes. So sind z.B. Scrum Meetings oder Design Thinking Workshops mit einem strengen zeitlichen Rahmen versehen.
Strukturgebendes Element deines Backlogs. Dabei sind User Stories sind funktionale Anforderungen, die in sich geschlossen einen Wert für den Kunden bzw. den Nutzer schaffen als Teil eines Features. Zudem ist eine User Story eine definierte sprachliche Konvention, um Anwendungsfälle aus Sicht des Nutzers zu beschreiben (“Als [Nutzer] möchte ich [Funktion], damit [Nutzen].”). Das technische Pendant zu einer User Story ist eine Technical Story. Eine User Stories enthält wiederum mehrere Tasks.
Im „Handbuch für neue Mitarbeiter“ ist beschrieben, wie sich neue Mitarbeiter beim US-Softwareunternehmen Valve zurecht finden.
Ein Wertstrom ist die ganzheitliche Betrachtung eines Produktes, Services oder einer Dienstleistung (intern oder extern). Dabei ist der Wertstrom definiert von der Idee bzw. der Bestellung bis zur Auslieferung an den (internen oder externen) Kunden. Je nach Wertstrom und gewählter Organisationsstruktur sind mehrere Teams an der Erstellung eines Wertstroms beteiligt. Deshalb kannst Du den Wertstrom (schneller, besser) auch nur optimieren, wenn Du ganzheitlich, also teamübergreifend vorgehst. Damit verpuffen auch lokale Verbesserung auf Ebene einzelner Teams bzw. dem ersten Flight Level. Für eine ganzheitliche Optimierung ist das zweite Flight Level entscheidend. Diese Arbeit auf dem zweiten Flight Level kannst Du auch hervorragend mit System Thinking ergänzen.
Ein Begriff der Kanban Methode in Anlehnung an den „Work in Progress“. Bezeichnet die Arbeitseinheiten die in der Bearbeitung sind, an denen aber nicht zwingend aktiv gearbeitet wird, weil Du auf Grund von Abhängigkeiten wartest. Wenn Du keine Wartezeiten hast, dann entspricht dein Work in Process deinem Work in Progress. In agilen Systemen setzt Du ein geringes WIP Limit, um den Fokus zu erhöhen und die Folgekosten von Taskswitching zu vermeiden.
Ein Begriff der Kanban Methode, bezeichnet die Arbeitseinheiten an denen aktiv gearbeitet wird. In agilen Systemen setzt Du ein geringes WIP Limit, um den Fokus zu erhöhen und die Folgekosten von Taskswitching zu vermeiden. In Anlehnung dazu auch die Idee des „Work in Process“.
Agil auf Ballhöhe
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