Im Artikel der Harvard Business Review “Goals Gone Wild” geht es um Ziele und wieso Du bei der Zielsetzung eine gute Dosierung brauchst. Eine sehr hilfreiche Metapher der Autoren: Mit dem Setzen von Zielen ist es wie mit verschreibungspflichtigen Medikamenten. Es erfordert eine sehr sorgfältige Dosierung, die Berücksichtigung möglicher Nebenwirkungen und eine genaue Überwachung. Denn wenn Du es mit der Zielsetzung übertreibst, dann kannst Du nach Ansicht der Autoren fünf Nachteile beobachten.
- Narrowed Focus: Eine zu enge Fokussierung und die Vernachlässigung darüber hinausgehende Bereiche. D.h. sozusagen eine lokale Optimierung.
- Unethical behaviour: Eine Zunahme unethischen Verhaltens. Das rationale Verhalten deines Systems bzw. deiner Mitarbeiter, wenn Du zu starke Belohnungen oder Strafen an die (Nicht-) Erreichung von Zielen knüpfst.
- Increased risk taking: Also die Bereitschaft unvernünftig viel Risiko in Kauf zu nehmen, auch hier unter Umständen wegen zu starker Incentives.
- Decreased cooperation: Eine Korrosion der Organisationskultur durch zu starken Wettbewerb innerhalb der Organisation. Dadurch werden alle Aktivitäten fallen gelassen, die nicht unmittelbar dem eigenen Ziel dienen, wie dem Helfen von Kollegen.
- Decreased intrinsic motivation: Geringere intrinsische Motivation. Dabei begrenzen Zielvorgaben die wichtige Möglichkeit der Mitgestaltung, was sich nachteilig auf intrinsische Motivation auswirkt.
Ein paar Gedanken was Du dagegen tun kannst, um nicht in die Falle zu tapsen Ziele kategorisch zu verteufeln:
- Ziele für die gesamte Organisation formulieren,
- viel an einem gemeinsame Verständnis der Ziele arbeiten,
- die Möglichkeit der Mitgestaltung geben,
- Teams Autonomie für die Formulierung eigener Ziele einräumen.
Wenn Du OKR gut implementierst, dann ist das hoffentlich alles inklusive.
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