Der Upstalsboom Weg – Vorbild für eine menschen- und werteorientierte Unternehmenskultur
Der Upstalsboom Weg beschreibt die Unternehmenskultur des friesischen Hotel- und Ferienanlagen-Betreibers Upstalsboom. Dabei ist die grundlegende Philosophie, dass Unternehmen dem Menschen dienen, statt dass der Mensch für das Unternehmen da ist. Die persönliche Entwicklung der Mitarbeiter ist damit die tragende Säule des Uptstalsboom Weg. So lädt Upstalsboom jeden Mitarbeiter ein, herauszufinden, was ihm persönlich wichtig ist und gemeinsam zu schauen, wie das mit den Interessen des Unternehmens in Einklang gebracht werden kann. Mit diesem Vorgehen steht der Upstalsboom Weg heute stellvertretend für eine menschen- und werteorientierte Unternehmenskultur, die vielen Unternehmen heute als Inspiration und Vorbild dient.
Über Upstalsboom - Bodo Janssen und seine Krise als Auslöser der Transformation
Upstalsboom betreibt 70 Hotels und Ferienanlagen mit rund 650 Mitarbeiter an Nord- und Ostsee. Das Familienunternehmen wird in zweiter Generation von Bodo Janssen verantwortet. In 2010 schlugen Mitarbeiter im Rahmen einer Befragung Alarm:
Wir brauchen einen anderen Chef als Bodo Janssen.
Dieses unverblümte Feedback war Anlass für Bodo Janssen, seinen Führungsstil, sich selbst zu hinterfragen und viel Zeit in einem benediktinischen Kloster zu verbringen. Die Auseinandersetzung mit christlichen Werten und vor allem die Begegnungen mit Pater Anselm Grün waren Auslöser für eine persönliche Transformation und gleichzeitig der Startpunkt für den Upstalsboom Weg. Seine Erfahrungen auf seinem persönlichen Upstalsboom Weg hat Bodo Janssen u.a. in seinem Buch “Stark in stürmischen Zeiten” verarbeitet.
Bodo JanssenDie Krise ist eine Einladung, die eigene Vorstellung von sich selbst und vom eigenen Leben zerbrechen zu lassen. Wenn Vorstellungen zerbrechen, wird der Mensch selbst nicht daran zerbrechen, sondern wird aufgebrochen für neue Möglichkeiten.
Leitplanken und Auswirkungen des Upstalsboom Weg
Im Kern steht der Upstalsboom Weg für die Freiheit jedes Mitarbeiters, sich persönlich weiterzuentwickeln und für das einzusetzen, was ihm wichtig ist. Um diesem ostfriesischen Freiheitsdrang wohlgemeinte Leitplanken zu setzen, haben die Upstalsboomer im Lauf der letzten Jahre gemeinsame Werte und Sinnthesen entwickelt, die dem täglichen Handeln und Miteinander einen Rahmen geben und auf die sich jeder Upstalsboomer berufen darf. Selbstredend wurden die Upstalsboom Werte und Sinnthesen in gemeinsamen Workshops mit den Mitarbeitern erarbeitet.
Der Upstalsboom Wertebaum
Der Wertebaum umfasst 12 Werte, die für die Uptstalsboomer eine wichtige Rolle spielen. Vorbildlicherweise wurde jeder Wert jeweils mit einem kurzen Slogan ergänzt, um klarzustellen, was damit im Sinne des Upstalsboom Weg gemeint ist.
Die 32 Sinnthesen des Upstalsboom Weg
Arbeitszeit ist Lebenszeit.
Ergänzend ist der Upstalsboom Weg durch 32 vertiefende Leitsätze beschrieben, die jedem Mitarbeiter zusätzliche Orientierung geben und an denen jeder sein tägliches Verhalten ausrichten kann. Darin findest Du Leitsätze wie “Upstalsboomer handeln eigenständig”, “Sich selbst zu führen bedeutet für uns, uns selbst zu erkennen” oder die zentrale Einsicht, dass “Arbeitszeit [ist] Lebenszeit” ist. Denn darum geht es schließlich im Upstalsboom Weg. Eine Symbiose beruflicher und persönlicher Entwicklung.
Unternehmerische vs persönliche Interessen
Natürlich hat Upstalsboom auch ein Interesse an der fachlichen Entwicklung und Qualität seiner unternehmerischen Leistung. Und auch Upstalsboom hat Arbeitsverträge, regelt Urlaub und Gehalt seiner Mitarbeiter. Wie sagt mein Podcast Gast so schön: “Wir sind keine Gesetzlosen”. Dabei ist das Motto des Upstalsboom Weg relativ pragmatisch: “Wir regeln so viel wie nötig, so wenig wie möglich.” Dabei werden alle Maßnahmen immer streng gegen die Frage geprüft, wie die jeweilige Maßnahme denn eigentlich den Mitarbeiter stärkt. Zudem betont Bodo Janssen in seinen Vorträgen und Workshops immer wieder folgende Aspekte als Eckpfeiler des Upstalsboom Weg:
- Wertschöpfung durch Wertschätzung
- Führung ist Dienstleistung, kein Privileg
- Nur wer sich selbst führen kann, kann auch andere führen
- Potenzialentfaltung statt Ressourcenausnutzung
Bodo JanssenWenn jemand etwas in seinem Unternehmen, in seiner Abteilung oder seinem Bereich als Führungskraft verändern möchte, dann ist er gut damit beraten, zunächst und ausschließlich bei sich selbst anzufangen.
Jeder kann, keiner Muss
Der Upstalsboom Weg ist eine Einladung an Mitarbeiter sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und zu reflektieren, was ihnen wirklich wichtig ist. Wie ein großes Buffet, an dem sich Mitarbeiter nach eigenem Ermessen bedienen dürfen. Dazu hat Upstalsboom ein ganzes Team, das sich um die Kulturentwicklung kümmert, bietet Seminare und Entwicklungstage, beschäftigt 35 interne Coaches und sogar eine hauseigene Psychologin. Jedoch resultiert daraus keine Verpflichtung für Mitarbeiter. Jeder kann die unterbreiteten Angebote annehmen oder auch “einfach nur seinen Job machen”. Laut eigenen Angaben haben ca. 60% der Mitarbeiter mindestens einen ersten Schritt auf dem Upstalsboom Weg genommen.
Auswirkungen des Upstalsboom Weges
Das konsequente Leben des Upstalsboom Weg hat zu einer teilweisen Abschaffung von hierarchischen Positionen und der Entwicklung hin zu selbstorganisierten Teams geführt. Dabei zeigen Kennzahlen, dass eine menschen- und werteorientierte Unternehmenskultur nicht nur eine Spinnerei verträumter Sozialromantiker ist.
- Mitarbeiterzufriedenheit > 80%
- Senkung der Krankenquote auf 3%
- Kundenzufriedenheit, Weiterempfehlungsrate 98%
Auf der Webseite von Upstalsboom findest Du weitere Kennzahlen (bis ans Ende scrollen).
Der Upstalsboom Weg Film - “Die Stille Revolution”
Der Upstalsboom Weg wurde in “Die stille Revolution” als Dokumentation verfilmt. Im Film kommen Bodo Janssen, viele Upstalsboomer, Experten wie z.B. Gerald Hüther und Unternehmern wie Werner Götz, dem Gründer von dm, zu Wort. Diese werfen einerseits einen sehr kritischen Blick auf die alte Arbeitswelt, regen für ein neues Denken über Arbeit an und schildern als involvierte Mitarbeiter, wie der Upstalsboom Weg eine potentialorientierte Unternehmenskultur entfaltet. Der Film ist sehenswert, weil er eben diese vielen verschiedenen Sichtweisen liefert und Du hautnah erlebst, was der Upstalsboom Weg bei den Menschen auslöst, die ihr Potential entfalten oder das tun, was Ihnen wirklich wichtig ist. “Die stille Revolution” kannst Du als Privatperson mieten oder kaufen, Unternehmen und Trainer können eine Lizenz zur Ausstrahlung erwerben.
Upstalsboom Weg im Podcast
Mirco HitzigrathEs ist so einfach, dass die meisten es nicht verstehen.
Ich hatte das Glück, Mirco Hitzigrath von Upstalsboom für eine Podcast-Episode zu gewinnen . Mirco ist Coach und Teamleiter bei Upstalsboom und mit seinem Team dafür verantwortlich, dass Mitarbeiter sich auf ihren Weg machen. Im Podcast sprechen wir u.a. über die folgenden Punkte:
- Was ist der Upstalsboom Weg?
- Wie sah sein eigener Upstalsboom Weg aus?
- Wie gestaltet ihr diesen Prozess der Selbstfindung bzw. welche Angebote unterbreitet ihr genau ihren Mitarbeitern?
- Wie geht ihr mit klassischen Artefakten der Unternehmensführung um? Z.B. Budgets, Hierarchie, Zielvereinbarungen?
- Was empfiehlst Du Unternehmen und Unternehmern, die sich auch auf den Weg machen wollen? Wo fange ich an, was ist das Schwierige? Kann ich das als Unternehmen überhaupt alleine?
Fazit - Ein langer Weg, kein Workshop
Franz KafkaWege entstehen dadurch, dass man sie geht.
Der Upstalsboom Weg ist ein Weg. Kein Workshop, in dem Werte und Kultur schnell mal in Powerpoint gegossen und im Anschluss auf Poster gedruckt werden. Dabei liegt bereits ein beachtlicher Weg hinter de Upstalsboomern, der gepflastert ist von Erfahrungen und der Bereitschaft, sich immer wieder zusammenzufinden, um darüber zu sprechen, was das Unternehmen für jeden Einzelnen ausmacht. Gleichzeitig ist es ein Weg, den jeder selber gehen darf, um das zu erreichen, was Frederic Laloux in “Reinventing Organizations” als einen der drei großen Durchbrüche einer evolutionären Organisation in Aussicht stellt, nämlich das Streben nach Ganzheit. Dass also Arbeit nicht nur ein Mittel zum monetären Zweck ist, für den wir uns verbiegen, sondern ein Ort, der persönliche Weiterentwicklung fördert und fordert.
Viel Erfolg dabei.
Andreas Diehl
Vom Kenner zum Könner
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