Business Model Generation

Das ganzheitliche Denken über Geschäftsmodelle bzw. die systematische Entwicklung von Geschäftsmodellen ist eine wichtige Kompetenz im Zuge der digitalen Transformation. Schließlich verändern digitale Technologien auch dein Geschäftsmodell auf vielfältige Weise:

• Neue Kundenerwartungen und -bedürfnisse
• Neue Plattformen und Wettbewerber
• Digitale Services und Produkte als Teil deines Leistungsversprechens
• Neue Erlösmodelle und Kostenstrukturen
• Neue agile Organisationsformen
• Neue Partnerschaften

Geschäftsmodelle dauerhaft unter dem Einfluss digitaler Technologien und neuer Marktanforderungen weiterzuentwickeln und “neu zu denken”, wird zu einer wichtigen Kompetenz im Rahmen der digitalen Transformation.

An zahlreichen Beispielen kannst Du die Bedeutung und Wichtigkeit einer ganzheitlichen Business Model Generation verstehen und nachvollziehen.

• Kodak: Hat die Transformation auf digitale Kameras zwar kommen sehen (und eigene Produkte entwickelt), konnte sein von hohen Margen geprägtes "Film" Business Model jedoch nicht transformieren.

• Peek & Cloppenburg: hat die Transformation auf digitale Absatz- und Kanäle zu langsam und falsch eingeschätzt und musste 2023 Insolvenz anmelden. Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass die Transformation auf E-Commerce und digitale Absatzkanäle ein ganzheitliches Neudesign deiner Wertschöpfung erfordert. Es ist nicht einfach damit getan einen E-Commerce-Shop zu entwickeln. Vielmehr erfordert diese Transformation eine ganzheitliche Betrachtung deiner Systeme, Organisationen und deines Geschäftsmodells.

• Nokia hat geblendet von Marktanteilen > 40% den disruptiven Charakter des iPhones, neue Kundenerwartungen und seine etablierte Distribution über Netzbetreiber völlig falsch bewertet und musste das Smartphone-Feld Apple überlassen. 

Hier ein paar eingängige Beispiele, wie Business Model Generation erfolgreich gestaltet wurde.

• Apples Erfolg ist mehr als nur ein besseres Smartphone, das Musik, Internet und Telefon kombiniert. Vielmehr hat Apple den Mobilfunkmarkt mit einem ganzheitlichen Ansatz revolutioniert. Das iPhone gab es nur in einem Modell, einmal im Jahr folgte ein Modell-Update. Im Vergleich dazu hatte Nokia einen ganzen Zoo von Telefonen, zum Teil sogar individualisiert auf spezielle Anforderungen einzelner Netzbetreiber. Apple setzt auf einen App Store mit einem ganzen Ökosystem von Entwicklern. Apps ermöglichen eine hohe Personalisierung. Die Distribution erfolgt über Direktvermarktung und in Kooperation mit ausgewählten Netzbetreibern. 

• Tesla denkt sein Geschäftsmodell konsequent digital. Der Kauf des Fahrzeugs bis zum Update deiner Software führt zu einem überlegenen Kundenerlebnis.

• AirBnB hat den Markt für die Vermietung privater Unterkünfte erschaffen und sich als Platzhirsch etabliert.

• Adobe: Weg von einem “box selling” hin zu einem Service- und Abo-basierten Geschäftsmodell. Statt also Software einmalig zu verkaufen, erwerben Kunden einen dauerhaften Zugang zu Adobe Werkzeugen in der Cloud.

Business Model Generation ist ein schön illustriertes Handbuch von Alexander Osterwalder zur Arbeit mit Geschäftsmodellen. Darin zeigt er an vielen Beispielen, wie Business Model Innovation in der Praxis aussehen kann. Ein zentrales Werkzeug für die Analyse und Entwicklung von Geschäftsmodellen sind das Business Model Canvas und das Value Proposition Canvas. Beide Werkzeuge helfen dir, bestehende Geschäftsmodelle zu analysieren,  weiterzuentwickeln und neue, zukunftsfähige Modelle auszuarbeiten.