OKR Alignment – Der Klebstoff in deinem OKR System

Das OKR Alignment beschreibt, wie OKR zueinander in Beziehung stehen, sich gegenseitig stützen, fördern und ermöglichen. Das OKR Alignment ist notwendig, weil es in der Arbeit mit OKR verschiedene OKR Typen gibt, die sich entweder auf unterschiedliche Zeiträume und / oder auf organisatorische Ebenen beziehen. Damit aus diesen unterschiedlichen OKR ein gemeinschaftliches Zielsystem für dein Unternehmen wird, müssen diese OKR aufeinander ausgerichtet sein. Ohne OKR Alignment hast Du sonst nur eine Sammlung von OKR, aber kein funktionierendes Management- und Führungssystem. Zudem förderst Du mit OKR Alignment Transparenz sowie den Dialog über Abhängigkeiten und gemeinsame Zielerreichung.

Die OKR Kaskadierung ist das Gerüst deiner OKR Implementierung. Das OKR Alignment dagegen beschreibt, wie einzelne OKR zueinander in Beziehung stehen. Du kannst dir das mit der folgenden Metapher vorstellen:

• OKR sind deine Bausteine. 
• OKR Typen beschreiben jeweils andere Typen von Bausteinen.
• OKR Kaskadierung ist der Bauplan deines OKR Systems.
• OKR Alignment ist der Kleber zwischen deinen Bausteinen.

So kannst Du theoretisch eine sehr gut durchdachte OKR Kaskade haben. Wenn deine OKR aber nicht miteinander in Beziehung stehen, also aufeinander ausgerichtet sind, dann hast Du ein schwaches OKR System. Das heißt, erst durch das Zusammenspiel einer durchdachten OKR Kaskade und einem guten OKR Alignment entsteht ein starkes und tragfähiges OKR System. 

Die gängigste Form des OKR Alignment bringt zum Ausdruck, dass sich ein OKR fördernd auf die Erreichung eines anderen OKR auswirkt. Ein typisches Beispiel für dieses OKR-Alignment ist das Zusammenspiel zwischen Team OKR und Unternehmenszielen. Dabei sind Team OKR ausgerichtet auf die OKR des Unternehmens mit folgenden impliziten Aussagen:

1. Erreicht ein Team seinen OKR, dann wirkt sich das positiv auf die OKR des Unternehmens aus. 
2. Erreichen alle Teams ihre OKR, dann erreicht dein Unternehmen auch seine Unternehmensziele.  

Ein weiteres OKR Alignment beschreibt die erfolgskritische Abhängigkeit eines OKR von einem anderen OKR. Das OKR Alignment “depends on” bringt folgendes zum Ausdruck: 

1. Die Erreichung von OKR B hängt stark von OKR A ab, d.h. erreichst Du OKR A nicht, dann ist OKR B in Gefahr. 
2. Umgekehrt führt jedoch die Erreichung von OKR A nicht automatisch auch zur Erreichung von OKR B. 

Das ist zugegebenermaßen ein sehr seltenes OKR Alignment, das nur in sehr umfangreichen OKR Implementierungen eine Rolle spielt und vor allem dann Sinn macht, wenn Du dich für eine Differenzierung von “aspirational vs committed” OKR entscheidest.

Eine dritte etwas schwächere Form des OKR Alignments ist der lose Zusammenhang zwischen zwei OKR. Mit diesem OKR Alignment bringst Du zum Ausdruck, dass zwei OKR überlappende Ziele, Maßnahmen oder sonstige Gemeinsamkeiten haben. Eine spezielle Form dieses OKR Alignment sind z.B. auch “Follow Up” OKR, also OKR, die sich erst aus den Learnings von anderen OKR ergeben haben.  Dieses OKR Alignment pflegst Du vor allem der Transparenz halber, aber auch um deine Teams zum Dialog und dem Blick über den Tellerrand anzuregen.

OKR Alignment entsteht nicht durch das Setzen von ein paar Häkchen in einer OKR Software oder dem Ausfüllen von Templates. Sondern ein starkes OKR Alignment entsteht im kritischen und offenen Dialog, warum und wie OKR zueinander in Beziehung stehen. Dabei liegt die Verantwortung für ein gutes OKR Alignment immer in den Händen der Mitarbeiter, die OKR formulieren. Das heißt, das OKR Alignment ist nicht Aufgabe des OKR Coaches. Dazu ein paar Tipps und Maßnahmen, wie genau Du ein gutes OKR Alignment erreichst:

1. OKR Formulierungen challengen lassen - Verständliche OKR sind die Grundvoraussetzung für das Alignment von OKR. Denn wenn Du andere OKR nicht verstehst, wie kannst Du dann beurteilen, ob dein OKR darauf einwirken kann? Das heißt umgekehrt für jedes Team, das einen OKR formuliert: Du bist erst dann mit deiner OKR Formulierung fertig, wenn dir andere ein Feedback geben, dass dieser OKR verständlich ist. Das gilt auch und insbesondere für Unternehmensziele. 

2. Verantwortung für OKR Alignments liegt im Team - Ein OKR ist erst fertig, wenn Teams ihr OKR Alignment definiert haben und damit aufzeigen, wie genau der eigene OKR vor allem Unternehmens OKR und -Ziele nach vorne bringt. Also ihr OKR Alignment “contributes to” definiert haben. Denn ohne diese innere Erfolgslogik ist OKR kein Zielsystem, sondern nur eine beliebige Ansammlung von Zielen.

3. Gemeinsame Workshops und Plannings - Gemeinsame OKR Plannings und OKR Workshops sind das beste Mittel, um herauszufinden, welche OKR Alignments es gibt und wie OKR in Beziehung zueinander stehen. Das braucht bei jedem Einzelnen eine Haltung für einen offenen und kritischen Dialog.

4. Kritisch nachfragen - Als OKR Coach oder Beteiligter förderst Du ein gutes OKR Alignment, indem Du immer wieder nach- und hinterfragst, wie genau ein vorgestellter OKR in Beziehung zu anderen OKR steht. Dabei geht es vor allem immer wieder darum, kritisch zu prüfen, warum genau ein Team OKR die Unternehmensziele nach vorne bringt.

OKR Alignments sind das Salz in der Suppe deines OKR Systems. Denn zum einen sind Teams aufgefordert, nicht einfach einen OKR zu formulieren, sondern gleichzeitig darüber nachzudenken, wie ihr OKR mit anderen OKR in Beziehung steht. So entsteht Vernetzung und gemeinsames Verständnis. Damit schaffst Du darüber hinaus auch eine wichtige Voraussetzung für eine hohe Autonomie der Teams. Denn wenn das Verständnis für die Bedeutung des OKR Alignments hoch ist, dann kann jedes Team im wahrsten Sinn des Wortes auch “machen was es will”. Schließlich liegt es in ihrer Verantwortung ihr OKR so zu alignen, dass aus OKR keine lose Blattsammlung, sondern ein gemeinschaftliches, starkes Zielsystem wird. 

Viel Erfolg dabei.