Aktuelle Studien (2024) zu Digitalisierung und digitaler Transformation
In diesem Beitrag findest Du aktuelle Studien und Umfragen zu Digitalisierung und digitaler Transformation chronologisch nach Erscheinungsdatum geordnet mit jeweils einer kurzen Executive Summary. Wenn Du ebenfalls erwähnenswerte Studien und Zahlen zur digitalen Transformation hast, dann hinterlass gerne einen Kommentar.
Highlights zu Studien Digitalisierung
- Unternehmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad sind krisenfester und kamen vergleichsweise besser durch die Corona-Krise
- Fokus der Digitalisierung liegt auf Prozessinnovationen. Geschäftsmodelle und Produkte / Services werden dagegen nur geringfügig digitaler oder sind sogar leicht rückläufig
- Insgesamt stagniert die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft
- 58 Prozent der befragten Mittelständler sind überzeugt, dass New-Work-Konzepte ausschlaggebend für die Gewinnung neuer Mitarbeiter sind
- Mitarbeiter deutscher KMU verbringen 27 Prozent der Arbeitszeit im Home Office
Studie | Das bleibt hängen … |
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State of Generative AI in the Enterprise April 2024 Deloitte | • Größte Hindernisse für KI Einführung sind Talentstrategie sowie Risiko & Governance • Die Themen (Um-)schulungen und Bildung liegen im internationalen Vergleich deutlich zurück • Deutsche Unternehmer nehmen KI weniger als Gefahr für ihr Geschäftsmodell wahr als ihre internat. Kollegen |
Unternehmen wollen Digitalisierung vorantreiben Februar 2024 Bitkom | • 9 von 10 Unternehmen haben bereits eine Digitalstrategie • 48 % haben Probleme bei der Digitalisierung • Insbesondere die Entwicklung digitaler Produkte und Dienstleistungen fällt 48 % der befragten Unternehmen (sehr) schwer |
Unternehmen bei New Work gespalten Februar 2024 Bitkom | • 67 % erkennen große Bedeutung für Wettbewerbsfähigkeit • 64 % bezeichnen sich bereits als (Spitzen-)Vorreiter • 17 % sind nicht bereit, für New Work Geld auszugeben • 13 % tun New Work nach wie vor als Hype ab |
Digitalisierungsindex 2023 Dezember 2023 BMWK | • Digitalisierung der Wirtschaft in Deutschland stagniert • Fokus nach wie vor auf Prozessen statt Produkten oder Geschäftsmodellen • Stärkster Rückgang in der Kategorie "Humankapital" • IKT-Branche sowie große Unternehmen bleiben unangefochtene Vorreiter |
Digitalisierung im Handel Oktober 2023 Bitkom | • 8 % verkaufen ausschließlich stationär • 85 % verkaufen online & stationär • 56 % hält KI für wichtigen Faktor in der Wettbewerbsfähigkeit • 4 % setzen künstliche Intelligenz momentan ein |
Blockchain in deutschen Unternehmen Oktober 2023 Bitkom | • 54 % halten Blockchain für wichtige Zukunftstechnologie • 5 % der Unternehmen setzen sie ein • Grund ist Mangel an qualifiziertem Personal & Know-How |
Der digitale Faktor September 2023 IW Consult | • Rund 17 % aller Unternehmen in Deutschland nutzen KI • Industrieunternehmen und Großunternehmen sind Vorreiter • 75 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer versprechen sich mehr Produktivität durch KI |
Deutsche Wirtschaft & KI September 2023 Bitkom | • Zwei Drittel sehen KI als wichtigste Zukunftstechnologie • Diese Einsicht schlägt sich jedoch kaum in Nutzung nieder • Anteil der Unternehmen, die KI einsetzen, steigt auf 15 % |
2030 Digital Decade September 2023 Europäische Kommission | • Glasfaserabdeckung mit 19 % weit unter dem EU Durchschnitt von 56 % • In 2022 sind bereits 77 % der KMUs zumindest grundlegend digital aufgestellt • Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen ist durchschnittlich |
Augmented work for an automated, AI-driven world August 2023 IBM | • 40 % der Arbeitskräfte werden innerhalb der nächsten drei Jahre wegen der Einführung von Automation & KI umschulen müssen • Unternehmen, die ihr Betriebsmodell an neue Arbeitsweisen anpassen, sind erfolgreicher • Größter Motivator für Arbeitnehmer ist bedeutungsvolle Arbeit |
Die deutsche Wirtschaft sucht CDOs Juli 2023 Bitkom | • Jedes fünfte Unternehmen beschäftigt einen CDO • Jedes vierte Unternehmen plant, einen CDO einzustellen • Starke Diskrepanz zwischen kleinen und großen Unternehmen |
ChatGPT Nutzung in Deutschland & USA Juni 2023 Gedankenfabrik & Appinio | • Knapp zwei Drittel (62,2 %) der Unternehmen erlauben oder fördern die Nutzung von ChatGPT • Davon haben 12,5 % ChatGPT bereits fest implementiert • Über zwei Drittel glauben, dass ChatGPT die Produktivität steigern wird |
Behörden-Digimeter Juni 2023 INSM | • 22 % der 575 staatlichen Leistungen sind bundesweit online verfügbar |
Digitalisierte Unternehmen ziehen im Wettbewerb davon Juni 2023 Bitkom | • 64 % sehen sich als Nachzügler in Sachen Digitalisierung • Diskrepanz zwischen zugeschriebener Bedeutung und tatsächlicher Nutzung digitaler Technologien |
The State of Work in 2023 Juni 2023 Slack | • Weltweit sparen Büroangestellte durchschnittlich 3,6 Stunden pro Woche durch Automatisierung • 77 % der Befragten glauben, dass die Automatisierung von Routineaufgaben ihre Produktivität erheblich steigern könnte • 45 % der Befragten nutzen bereits Automatisierungen |
The Future of Jobs Report 2023 April 2023 World Economic Forum | • KI schafft in Zukunft mehr Arbeitsplätze als sie abbaut • Unternehmen automatisieren langsamer als angenommen |
Digitalisierung senkt den CO2-Ausstoß April 2023 Bitkom | • 77 % der Unternehmen verzeichnen geringere Emissionen durch Digitalisierung |
The State of AI März 2023 Hubspot | • 8 von 10 deutschen Fachleuten nutzen KI/Automatisierungstools • US-Angestellte sparen durch KI/Automatisierung durchschnittlich 2,5 Stunden pro Tag |
Digitale Zwillinge März 2023 Bitkom | • 44 % der Unternehmen setzen digitale Zwillinge ein |
Zukunft Industrie Februar 2023 Staufen AG | • Industrie-Unternehmen digitalisieren Prozesse & Produkte statt Geschäftsmodelle • Die Hälfte treibt Digitalisierung aktiv voran, die andere Hälfte hadert noch • 94 % setzen auf Lean Management |
Künstliche Intelligenz Februar 2023 Bitkom | • Jede/r Zweite nutzt KI im Alltag • 8 von 10 glauben, dass KI die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft stärken wird |
Digitalisierungsindex 2022 Januar 2023 BMWK | • Digitalisierung in Deutschland schreitet nur langsam voran. (Indexwert stieg von 107,9 Punkten auf 108,9 Punkte) • Der Fokus der Digitalisierung liegt auf Prozessen • Geschäftsmodelle werden nur geringfügig digitaler • Digitale Produkte bzw. Produkte mit digitalen Komponenten sind leicht rückläufig |
DESI 2022 Januar 2023 Europäische Kommission | • Deutschland liegt im digitalen Vergleich in Europa auf Rang 13 • Digitale Kompetenzen und Glasfaserabdeckung sind in DE unterdurchschnittlich |
Die Resilienzmeister 2022 MIND Digital | • Digitale Vorreiter sind resilienter • Digitalisierung sichert Unternehmenswachstum • 85 % der Digitalführer setzen auf agile Ansätze |
ERP in der Praxis September 2022 Trovarit | • Low-Code / als wichtiger Trend für Digitalisierung |
Notfallpläne für Cyberattacken September 2022 Bitkom | • Jedes zweite Unternehmen hat einen Notfallplan für Cyberattacken • 6 von 10 Unternehmen führen Sicherheitsschulungen der Mitarbeiter durch |
Cyberkriminalität August 2022 Bitkom | • 9 von 10 Unternehmen sind Opfer von Cyber Crime • 45 % der Unternehmen fürchten um Existenz durch Angriffe |
Digitale Kompetenzen Juli 2022 Europäische Kommission | • Schon heute erfordern in Europa mehr als 90 % der Berufe digitale Grundkenntnisse • 42 % der Europäer fehlt es an grundlegenden digitalen Kenntnissen |
Der digitale Statusquo des deutschenMittelstands April 2022 Telekom | • Budgets für Digitalisierung werden überwiegend beibehalten oder sogar noch erhöht • 58 % setzen auf New-Work-Konzepte zur Gewinnung neuer Mitarbeiter • Fördermittel zur Digitalisierung werden unzureichend genutzt |
New Work März 2022 Bitkom | • 50 % der Angestellten arbeiten teilweise oder vollständig im Homeoffice bzw. mobil • 8 von 10 Unternehmen berichten von mehr Eigenverantwortung der Mitarbeiter |
Industrie 4.0 März 2022 Fraunhofer | • KMU entscheiden sich u.a. aufgrund kurzfristiger Erfolgsorientierung gegen Digitalisierung • Große Unternehmen werden durch Datenschutzbedenken und Rechtsunsicherheit ausgebremst |
Chief Digital Officers Juli 2022 Bitkom | • Jedes fünfte Unternehmen hat einen CDO / Digitalbeauftragten • Nachholbedarf insbesondere bei KMU |
Digitalstrategien Januar 2022 Bitkom | • 84 % haben bereits eine Digitalstrategie • Und Unternehmen erkennen, dass IT-Abteilungen nicht allein verantwortlich für Digitalisierung sind |
Magic Quadrant for Enterprise Low-Code Application Platforms September 2021 Gartner | • Bis 2025 werden 70 % neu entwickelter Anwendungen Low Code / No Code Anteile haben |
Digitalisierung mit Herausforderungen Januar 2021 DIHK | • Größte Hürden sind Komplexität, hoher Investitionsaufwand und Zeitmangel |
Digital Competitiveness Ranking 2021 2021 IMD | • Deutschland erreicht 79,33 Punkte von 100 und belegt damit Platz 18 von 64 im internationalen Ranking der digitalen Wettbewerbsfähigkeit |
Digitalkompetenz Manager April 2020 Bitkom | • Manager schätzen ihre Digitalkompetenz als hoch ein • Große Mehrheit der Geschäftsführer ist digitalen Technologien gegenüber sehr aufgeschlossen |
Digital Government Index 2019 OECD | • Deutschland belegt unter 33 Ländern insgesamt Platz 26 im Bereich eGovernment & Digitalisierung des öffentlichen Sektors. |
The business value of design Oktober 2018 McKinsey | • Je ernster Unternehmen (Digitales) Design nehmen, desto erfolgreicher sind sie |
Erfolgsfaktoren von Digitalisierungsprojekten 2018 TU Dresden | • Einheitliche Digitalstrategie und Unterstützung durch das Top Management entscheidend für erfolgreiche Digitalprojekte |
Studien Digitalisierung 2024
Deloitte - State of Generative AI in the Enterprise (Q1 - Deutschland)
Um ein besseres Bild des Wandels durch generative KI in der Unternehmenswelt zu zeichnen, führt Deloitte seit Oktober 2023 im Vierteljahrtakt Umfragen mit 2.800 Teilnehmern auf Direktor- bis C-Suite-Ebene aus 16 Ländern durch. Von den 2.800 Befragten stammen 150 aus Deutschland.
Die Zahlen aus dem ersten Bericht (Oktober - Dezember 2023) geben einen guten ersten Einblick darüber, wie Deutschland in Bezug auf den Einsatz künstlicher Intelligenz im internationalen Vergleich steht. Dabei machen sich einige Diskrepanzen bemerkbar:
- Obwohl sich fast jedes Unternehmen (91 %) große Produktivitätssteigerungen vom Einsatz generativer KI verspricht, fühlt sich nur ein Viertel davon strategisch gut vorbereitet
- Die größten Hindernisse liegen in den Bereichen Talentstrategie sowie Risiko & Governance
- Denn obwohl gut zwei Drittel der Befragten große Veränderungen im Talent Management durch generative KI erwarten, bleiben die Bemühungen um (Um-)schulungen im internationalen Vergleich deutlich zurück
- Verglichen mit Unternehmern weltweit, nehmen deutsche Unternehmer KI außerdem weniger als Gefahr für ihr Geschäftsmodell wahr, was die deutsche Zögerlichkeit zumindest teilweise erklären könnte
Bitkom - Unternehmen wollen Digitalisierung vorantreiben – müssen aber schneller werden
Zum Jahreswechsel befragte Bitkom 606 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern zu ihrem Stand der Digitalisierung. Das sind die Kernergebnisse der Umfrage:
- 9 von 10 Unternehmen (91 %) haben bereits eine Digitalstrategie, kommen allerdings zu oft nicht in die Umsetzung
- Während sich 37 % als Vorreiter sehen, berichten 48 % von Problemen bei der Digitalisierung
- Insbesondere die Entwicklung digitaler Produkte und Dienstleistungen fällt 48 % der befragten Unternehmen (sehr) schwer
- Top-Hindernisse der Digitalisierung sind
- Gestiegene Energiekosten (98 %)
- Fehlende Wachstumsdynamik (97 %)
- Unterbrechung von Lieferketten (97 %)
- Dennoch erhöht jedes fünfte Unternehmen seine Digital-Investitionen (21 %), jedes zweite hält sie konstant (48 %), die übrigen 30 % planen, z.T. deutlich weniger für Digitalisierung auszugeben
- Digitalen Technologien wird weiterhin eine große Bedeutung zugesprochen, jedoch bleibt eine Diskrepanz zur tatsächlichen Anwendung
Studien Digitalisierung 2023
BMWK - Digitalisierungsindex 2023
Digitalisierungsindex 2023, BMWKDie anhaltende Krisensituation stellt Unternehmen in Deutschland unter anderem durch steigende Energiepreise, gestörte Lieferketten, Inflation und generelle Unsicherheiten derzeit vor enorme Herausforderungen. Als unmittelbare Folge können Investitionen in die Digitalisierung bei vielen Unternehmen [...] zurückgestellt werden.
Mit dem Digitalisierungsindex dokumentiert das BMWK jährlich den aktuellen Stand der Digitalisierung in Deutschland. Dabei fließen sowohl unternehmensinterne als auch externe Faktoren in die Bewertung mit ein. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse über die Digitalisierung der Wirtschaft in Deutschland:
- Die Digitalisierung der Wirtschaft in Deutschland stagniert auch 2023 weiterhin (⬇ 1,9 Indexpunkte)
- Zum ersten Mal seit Beginn der Erhebung haben sich auch die Rahmenbedingungen (z.B. Infrastruktur) nicht wesentlich verbessert
- Den stärksten Rückgang verzeichnet die Kategorie Humankapital bedingt durch den Mangel an Fachkräften (⬇ 16,9 Indexpunkte)
- Den Fokus legen Unternehmen nach wie vor auf Prozesse. Geschäftsmodelle und Produkte wurden dagegen nicht digitaler
- Die Lücke in Sachen Digitalkompetenz wurde 2023 offenbar durch IT-Weiterbildungen geschlossen. Die unternehmensinterne Kategorie Qualifizierung verzeichnete den höchsten Zuwachs (⬆ 9,9 Indexpunkte)
- Vorreiter in Sachen Digitalisierung bleibt trotz Rückgang im Jahr 2023 nach wie vor die IKT-Branche
- Größere Unternehmen (ab 250 MA) sind im Schnitt digitaler als KMU
Bitkom - Ohne Online-Angebot kommt praktisch kein Händler mehr aus
Bitkom befragte 503 Unternehmen des Groß-, Einzel- und Kraftfahrzeughandels ab 10 Beschäftigten zum Stand der Digitalisierung im Handel. Die Ergebnisse zeigen, dass nur noch ein Bruchteil der deutschen Händler rein stationär verkaufen. Der überwiegende Großteil ist inzwischen hybrid aufgestellt und verkauft sowohl online als auch stationär.
- Nur noch 8 % verkaufen ausschließlich stationär (2019: 25 %)
- 85 % verkaufen online & stationär (2019: 66 %)
- Größte Herausforderungen für den digitalen Handel:
- Fachkräftemangel (75 %)
- Digitalisierung der Geschäftsprozesse (57 %)
- Mehrheit (56 %) hält KI für wichtigen Faktor in der Wettbewerbsfähigkeit
- Top Einsatzmöglichkeiten von KI im Handel sind laut Befragten:
- Bestandsmanagement
- Textgenerierung
- Personalisierte Empfehlungen
- 4 % setzen künstliche Intelligenz momentan ein
Bitkom - Mehr Unternehmen beschäftigen sich mit Blockchain-Projekten
Bitkom hat 653 Unternehmen ab 50 Beschäftigten zum Einsatz der Blockchain-Technologie in ihrem Unternehmen befragt. Das Ergebnis: Deutsche Unternehmen haben die Wichtigkeit der neuen Technologie zwar erkannt, es fehlt jedoch Personal, Wissen und Unterstützung aus der Politik, um sie im eigenen Unternehmen zu nutzen.
- 54 % halten Blockchain für wichtige Zukunftstechnologie
- Doch nur 5 % der befragten Unternehmen setzen sie ein
- Grund ist Mangel an qualifiziertem Personal (84 %) und technischem Wissen (82 %)
- Top Anwendungsmöglichkeiten sehen Befragte in:
- Nachvollziehbarkeit der Aktivitäten aller Partner einer Wertschöpfungskette (63 %)
- Ausstellung von Zertifikaten (58 %)
- Transaktionssystem für das Internet of Things (48 %)
Der digitale Faktor - Studie im Auftrag von Google
Datengrundlage für die Studie zur Nutzung digitaler Technologien und KI sind repräsentative Online-Befragungen, sowie Fallstudien und Fachliteratur. Die Befragungen wurden im Zeitraum zwischen Juni und Juli 2023 durchgeführt. Darunter eine repräsentative Unternehmensbefragung unter 2.068 deutschen Unternehmen sowie eine repräsentative Bevölkerungsbefragung mit 1.012 teilnehmenden Personen in Deutschland.
- Laut Hochrechnung nutzen bereits rund 600.000 Unternehmen in Deutschland KI. Das entspricht rund 17 %. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt auch der Bitkom (15 %).
- 40 % der Unternehmen halten es für wahrscheinlich, KI innerhalb des nächsten Jahres verstärkt zu nutzen.
- 46 % der Unternehmen planen Investitionen in KI innerhalb der nächsten fünf Jahre.
- Die Industrie ist Vorreiter in Deutschland. Dort liegt der Anteil der Unternehmen, die KI einsetzen, bei 31 % – doppelt so hoch wie im Dienstleistungssektor.
- KMU hängen hinterher. Nur 16 % der Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten nutzen KI. Bei Großunternehmen dagegen sind es 75 % .
- 75 % der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer glauben, dass generative KI-Werkzeuge sie dabei unterstützen werden, produktiver zu arbeiten.
Bitkom - Deutsche Wirtschaft drückt bei KI aufs Tempo
Bitkom hat im September 2023 605 Unternehmen ab 20 Beschäftigten aus allen Branchen in Deutschland zum Einsatz von KI im Unternehmen befragt.
- Zwei Drittel sehen KI als wichtigste Zukunftstechnologie
- Die Einsicht in die Bedeutung schlägt sich jedoch kaum in Nutzung nieder
- Anteil der Unternehmen, die KI einsetzen, steigt binnen eines Jahres von 9 auf 15 %
- Weitere 28 % planen den Einsatz in der Zukunft
- 2018 war für 87 % der Befragten KI noch kein Thema, 2023 sind es immerhin noch 52 %
Europäische Kommission - State of the Digital Decade 2023
Digital Decade 2030 ist ein Politikprogramm der Europäischen Kommission zur Beschleunigung des digitalen Wandels in Europa. Im September 2023 zieht die Europäische Kommission in ihrem Bericht “State of the Digital Decade 2023” zum ersten Mal Bilanz. Dabei gibt es für Deutschland sowohl gute als auch schlechte Nachrichten:
- Die Glasfaserabdeckung in Deutschland liegt mit 19 % nach wie vor weit unter dem EU Durchschnitt von 56 %
- Die Digitalisierung öffentlicher Dienstleistungen ist durchschnittlich.
- Deutsche KMUs sind Vorreiter: 2022 sind bereits 77 % der KMUs zumindest grundlegend digital aufgestellt. Damit liegt Deutschland weit über dem EU-Durchschnitt von 69 %. Dies lässt sich unter anderem der erfolgreichen Mittelstand-Digital Initiative des BMWK zuschreiben, die KMU durch Informationsangebote, aber insbesondere durch Förderprogramme wie Digital-Jetzt unterstützt.
- Lobend erwähnt wird außerdem, dass Deutschland sehr aktiv in der Entwicklung von Infrastrukturen für fortschrittliche Technologien (z.B. Quantum Computing und Halbleiter) ist und sich an mehreren länderübergreifenden Projekten beteiligt.
IBM - Augmented work for an automated, AI-driven world
Im August 2023 veröffentlichte das IBM Institute for Business Value seinen Forschungsbericht zum Einfluss von KI & Automation auf die Arbeitswelt.
Dazu befragten sie 3.000 C-Level Führungskräfte aus 20 Industriezweigen und 28 Ländern. Sowie in einer weiteren Umfrage gemeinsam mit Oxford Economics weitere 300 C-Level Führungskräfte aus 22 Industriezweigen. Zusätzlich befragte IBM mittels SuverMonkey 21.000 Menschen aus 22 Ländern zu ihren allgemeinen Erfahrungen und persönlichen Meinungen als Arbeitskräfte.
Seine Findings fasst IBM in diesem Research Paper wie folgt zusammen:
- 40 % der Arbeitskräfte werden innerhalb der nächsten drei Jahre wegen der Einführung von Automation & KI umschulen müssen
- Unternehmen, die ihr Betriebsmodell an neue Arbeitsweisen anpassen, sind erfolgreicher
- Bedeutungsvolle Arbeit ist größter Motivator, noch vor Autonomie, Gerechtigkeit, Flexibilität & Aufstiegschance
Bitkom - Die deutsche Wirtschaft sucht Chief Digital Officers
2023 hat Bitkom erneut 602 Unternehmen gefragt, ob sie einen CDO bzw. eine Leitung Digitalisierung beschäftigen oder dies in Zukunft planen.
- Jedes fünfte Unternehmen beschäftigt einen CDO
- Jedes vierte Unternehmen plant, einen CDO einzustellen
- Starke Diskrepanz zwischen kleinen und großen Unternehmen
- Kleine Unternehmen holen jedoch langsam auf
Gibt es in Ihrem Unternehmen einen CDO bzw. eine Leitung Digitalisierung?
Antwort | Juli 2023 | Januar 2022 |
---|---|---|
Ja | 20 % | 20 % |
In Planung | 25 % | 14 % |
Nein | 52 % | 64 % |
k.A. | 3 % | 2 % |
Anteil der Unternehmen, die einen CDO beschäftigen, nach Unternehmensgröße
Unternehmensgröße (Beschäftigte) | Juli 2023 | April 2020 |
---|---|---|
20 bis 99 | 18 % | 14 % |
100 bis 499 | 29 % | 36 % |
ab 500 | 43 % | 56 % |
Gedankenfabrik - ChatGPT Usage in Germany and USA
Die Gedankenfabrik und Appinio haben im Juni 2023 2600 Teilnehmer, davon die Hälfte aus Deutschland, zum Thema ChatGPT befragt. Die folgenden Zahlen beziehen sich auf die Antworten der deutschen Teilnehmer.
- 68,7 % der Befragten haben immerhin schon einmal von ChatGPT gehört
- 54,3 % der Nutzer nutzen ChatGPT nur privat, 17,9 % nur für die Arbeit und 27,8 % für beides
- Knapp zwei Drittel (62,2 %) der Unternehmen erlauben oder fördern die Nutzung von ChatGPT im Unternehmen, davon haben 12,5 % ChatGPT fest implementiert
- ChatGPT wird hauptsächlich genutzt für:
- Recherche
- Brainstorming
- Datenanalyse
- Über zwei Drittel glauben, dass ChatGPT die Produktivität ihrer Arbeit innerhalb der nächsten 5 Jahre verbessern wird
- Neben ChatGPT kommt vor allem der Chatbot von Bing (40,1 %) zum Einsatz
Bitkom - Digitalisierte Unternehmen ziehen im Wettbewerb davon
Das Bitkom Research Team hat im Auftrag des Digitalverbands 602 Unternehmen ab 20 Mitarbeitern in Deutschland zu den Themenbereichen Digitalisierung und digitale Technologien befragt.
Stand der Digitalisierung & Aussicht
- 64 Prozent sehen das eigene Unternehmen als Nachzügler in Sachen Digitalisierung.
- Dabei haben bereits 89 Prozent der Unternehmen eine Digitalstrategie.
- Und 53 Prozent der Unternehmen planen im laufenden Jahr mehr in Digitalisierung zu investieren. Weitere 30 Prozent wollen die Investitionen konstant halten. Nur 16 Prozent planen Kürzungen.
Einsatz digitaler Technologien
- Große Diskrepanz zwischen der zugeschriebenen Bedeutung und der tatsächlichen Nutzung digitaler Technologien (siehe Abb. unten).
- Im Bereich KI ist kaum Änderung in Sicht: 45 Prozent derjenigen, die bisher noch keine KI nutzen, planen den Einsatz erst in 10 bis 20 Jahren oder später. Weitere 16 Prozent planen den Einsatz gar nicht.
Hindernisse
- Häufig genannte Hindernisse sind: Datenschutz (77 %), Fachkräftemangel (64 %), IT-Sicherheit (54 %), fehlende Zeit (54 %), fehlende finazielle Mittel (54 %) und interne Enscheidungsprozesse (32 %).
- Weitere Hindernisse in Politik und Gesellschaft: Mangelnde Förderung seitens Politik (54 %), fehlende Akzeptanz in der Bevölkerung (52 %) und Skepsis innerhalb des eigenen Unternehmens (46 %).
World Economic Forum - The Future of Jobs Report 2023
Das World Economic Forum hat auf Basis einer Umfrage unter 800 Unternehmen (April 2023) die Auswirkungen der Vierten Industriellen Revolution auf den Arbeitsmarkt untersucht. Dabei kommen die Experten zu den folgenden wesentlichen Erkenntnissen:
- Unternehmen führen die Automatisierung ihrer Abläufe langsamer ein als bisher angenommen.
- So werden erst 34 % der geschäftsbezogenen Aufgaben von Maschinen und die restlichen 66 % von Menschen erledigt.
- Bis 2027 sollen 42 % der Prozesse automatisiert sein.
- KI wird mehr Arbeitsplätze schaffen als sie abbaut.
- Analytisches und kreatives Denken bleiben wichtigste Kompetenzen für Arbeitnehmer.
Bitkom - Digitalisierung senkt den CO2-Ausstoß
Bitkom hat im April 2023 rund 600 Unternehmen gefragt, wie sich Digitalisierungsmaßnahmen konkret auf ihre CO2-Bilanz ausgewirkt haben. Dabei kommen sie zu folgenden Ergebnissen:
- 77 Prozent der befragten Unternehmen verzeichnen geringere Emissionen durch Digitalisierung und
- 91 Prozent sind überzeugt, dass Unternehmen, die in nachhaltige Technologien investieren, langfristig im Vorteil sind.
- Dabei wünschen sich 83 Prozent mehr Beratungsangebote zu nachhaltigen Technologien.
Hubspot - The State of AI
Hubspot befragte im März 2023 1.350 US-amerikanische und 103 deutsche Fachkräfte aus den Bereichen Marketing, Vertrieb, Kundenservice zum Einsatz künstlicher Intelligenz und kam zu folgenden Ergebnissen:
- Insgesamt geben 8 von 10 deutschen Fachleuten an, dass sie KI/Automatisierungstools bei ihrer Arbeit einsetzen
- Die größten Hindernisse für den Einsatz einer KI sind:
- Produktion ungenauer/falscher Informationen
- Schwierigkeiten bei der Integration in bestehende Systeme
- Prompting-Schwierigkeiten
- 76 % sagen, dass bis 2024 die meisten Menschen Chatbots zur Beantwortung ihrer Fragen nutzen werden anstatt von Suchmaschinen
- 75% sagen, dass KI ihrem Unternehmen zu einem Wachstum verhilft, das ohne sie nicht möglich wäre
- 77% sagen, dass sie mit Hilfe von KI/Automatisierung ihre Aufgaben effizienter erledigen
- US-Angestellte sparen durch KI/Automatisierung im Schnitt 2,5 Stunden pro Tag
Bitkom - Digitale Zwillinge
Digitale Zwillinge sind digitale Simulationen eines echten Objektes oder Systems, beispielsweise einer Maschine oder Produktionsstraße. Bitkom ermittelte in einer Umfrage vom März 2023 unter rund 600 Unternehmen, wie weit der Einsatz digitaler Zwillinge in der Industrie bereits verbreitet ist und wie sie den Impact auf die Produktion 4.0 einschätzen.
- 4 von 10 Industrieunternehmen setzen bereits auf digitale Zwillinge.
- Mehrheit sieht entscheidende Bedeutung im internationalen Wettbewerb.
- 59 Prozent der deutschen Industrieunternehmen gehen davon aus, dass digitale Zwillinge sich auf eine nachhaltige Produktion auswirken.
- Knapp die Hälfte (49 Prozent) meint, digitale Zwillinge ermöglichen völlig neue Geschäftsmodelle.
Staufen AG - Zukunft Industrie
Die Staufen AG befragte im Februar 2023 über 400 Industrie-Unternehmen in der DACH Region zu den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Hier, wie auch in anderen Studien bereits festgestellt, zeichnet sich ein klarer Trend ab: Bei der Digitalisierung priorisieren Unternehmen in erster Linie Prozesse und Produkte vor Geschäftsmodellen:
- 73 % der Unternehmen bieten bereits smarte Produkte und Services an.
- Dagegen setzen nur 3 % auf komplett neue Geschäftsmodelle auf 4.0 Basis.
- 35 % möchten in Zukunft neue digitale Geschäftsmodelle entwickeln.
- Trotz krisenbedingt schlechter Wirtschaftslage werden Digitalprojekte fortgesetzt.
- 72 % sind der Überzeugung, dass digitale Prozesse ihr Supply Chain Netzwerk resilienter machen.
- 94 % sagen, dass ihnen Lean Management bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen hilft und
- 92 % stimmen zu, dass Lean Management die Grundlage für Nachhaltigkeit ist.
- Zwei-Klassen-Gesellschaft: 49 % treiben die Digitalisierung aktiv voran, während die andere Hälfte nur schwer Zugang zum Thema Digitalisierung findet.
Index für digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DESI) 2022
Die Europäische Kommission berichtet seit 2014 regelmäßig über die Fortschritte der EU-Mitgliedstaaten in den Bereichen digitale Wirtschaft und Gesellschaft. So kommen die Experten in ihrer Studie Digitalisierung 2022, erschienen im Januar 2023, zu folgendem Ergebnis:
- Deutschland belegt insgesamt Platz 13 unter den 27 Mitgliedstaaten.
- Verbesserungspotential gibt es insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen sowie den öffentlichen Diensten.
- In Sachen digitale Kompetenzen liegt Deutschland unter dem EU-Durchschnitt.
- Dagegen rangiert der Anteil der IKT-Fachkräfte über dem EU-Durchschnitt.
- Im Bereich Glasfaserabdeckung zählt Deutschland mit gerade einmal 15,4 Prozent zu den schwächsten Mitgliedstaaten in der EU.
Studien Digitalisierung 2022
MIND Digital - Die Resilienzmeister
Die Studie “Die Resilienzmeister” ist der dritte Teil der Studienreihe “Digitale Vorreiter” von MIND Digital in Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom. Befragt wurden 54 Top-Entscheider bzw. Digitalverantwortliche aus dem Mittelstand. Hintergrund der Befragung ist das Ermitteln sogenannter Resilienzmeister und der Kriterien, die sie resilient machen.
- Digitale Vorreiter im Mittelstand sind resilienter (trotz Krisen befinden sich 70 % im wirtschaftlichen Aufschwung)
- Digitalisierung sichert Unternehmenswachstum (fast jedes 2. Unternehmen erzielt Wachstum durch digitale Geschäftsmodelle)
- 85 % der Digitalführer setzen auf agile Ansätze & Lean-Startup-Methoden
- + 25 % Umsatz durch frühzeitiges Besetzen von Zukunftsmärkten
Trovarit - ERP in der Praxis 2022/2023
Das Trovarit-Research-Team veröffentlicht seit 2004 regelmäßig umfangreiche Studien zum Einsatz und Einfluss von ERP Systemen in der Praxis. In ihrer jüngsten Studie vom September 2022 mit über 2.000 Teilnehmern kommen sie zu folgenden Ergebnissen:
- 62 Prozent der Teilnehmer sehen den konkreten Nutzen ihres ERP Systems in der Vereinfachung und Beschleunigung von Prozessen.
- 42 Prozent der ERP-Nutzer nutzen ERP Software zur Automatisierung von Geschäftsprozessen.
- 56 Prozent sehen ihr ERP-System als "Informations-Hub" ihres Unternehmens zur Steigerung der Informationsqualität im Unternehmen.
- 30 Prozent der größeren Unternehmen stufen Low-Code und No-Code Plattformen zur Digitalisierung jenseits der Funktionalität von ERP als Trend mit hoher Relevanz ein.
Bitkom - 203 Milliarden Euro Schaden pro Jahr durch Angriffe auf deutsche Unternehmen
Wie groß die Belastung durch Cybercrime auf die deutsche Wirtschaft ist, hat das Bitkom Research Team in einer Studie (erschienen August 2022) mit über 1.000 Teilnehmern festgestellt.
- 9 von 10 Unternehmen sind Opfer von Cybercrime.
- Der Schaden beläuft sich auf 203 Mrd. Euro.
- Dahinter stecken überwiegend organisierte Kriminalität & Banden.
- 45 Prozent der Unternehmen fürchten um ihre Existenz durch Angriffe.
Telekom - Der digitale Status quo des deutschen Mittelstands
Die Benchmark-Studie hat im Auftrag der Telekom rund 2.000 mittelständische Unternehmen untersucht. Zum Stand der Digitalisierung in Deutschland im Jahr 2022 liefert die Studie folgende konkrete Ergebnisse:
- 48 Prozent der Unternehmen planen ihre Digitalisierungsbudgets beizubehalten, weitere 45 Prozent möchten ihre Investitionen um rund ein Viertel erhöhen.
- Mitarbeiter haben während der Pandemie 39 Prozent der Arbeitszeit im Home Office verbracht, im Anschluss ging der Anteil auf 27 Prozent zurück.
- 58 Prozent sind überzeugt, dass New-Work-Konzepte ausschlaggebend für die Gewinnung neuer Mitarbeiter sind.
- Fördermittel zur Digitalisierung werden häufig nicht genutzt. Knapp die Hälfte der Unternehmen (48 Prozent) kennen die Fördermöglichkeiten nicht. Rund einem Drittel (34 Prozent) sind die Fördermöglichkeiten zwar bekannt, nutzen diese jedoch auf Grund fehlender Transparenz und bürokratischer Hürden nicht.
Bitkom - New Work: Die Hälfte arbeitet im Homeoffice
Das Bitkom-Research Team hat im März 2022 über 1.500 Arbeitnehmer zum Thema New Work befragt. Dabei zeichnet sich ein positiver Trend ab:
- 50 % arbeiten teilweise oder vollständig im Homeoffice bzw. mobil.
- 9 von 10 möchten in Zukunft mindestens teilweise mobil arbeiten
- 8 von 10 berichten, dass Arbeitgeber mehr auf Eigenverantwortung der Mitarbeiter vertrauen.
- 4 von 10 beobachten kooperativen Führungsstil in ihrem Unternehmen.
Forschungsbeirat der Plattform Industrie 4.0 - Blinde Flecken in der Umsetzung von Industrie 4.0
Das beauftragte Fraunhofer-Institut hat die Ursachen für die zögernde Umsetzung der digitalen Transformation in Unternehmen ermittelt. Die Ergebnisse aus Interviews mit Experten und Führungskräften aus 33 Unternehmen stellte das Forschungsinstitut im März 2022 vor:
- KMU entscheiden sich aufgrund kurzfristiger Erfolgsorientierung sowie fehlendem Leidens- und Wettbewerbsdruck tendenziell gegen Digitalmaßnahmen.
- Mittlere und große Unternehmen werden durch fehlende Digitalaffinität im Management und veränderungsresistente Führungskräfte gehemmt (interessanter Kontrast zu den Ergebnissen der Bitkom Umfrage nur zwei Jahre zuvor).
- Außerdem fehlen die nötigen Kompetenzen sowie ein Gefühl der Verantwortlichkeit für die Strategieentwicklung.
- Große, bei der Digitalisierung weit fortgeschrittene Unternehmen werden durch Datenschutzbedenken und Rechtsunsicherheit an der Ausweitung ihrer Digitalaktivitäten gehemmt.
- Unternehmen am Anfang der digitalen Transformation haben mit unterschiedlichen Fortschritten ihrer Partner im Wertschöpfungsnetzwerk zu kämpfen.
- KMU und Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes, der Metallverarbeitung und der Nahrungsmittelindustrie finden auf Grund mangelnder Attraktivität als Arbeitgeber seltener IT-Fachkräfte.
Bitkom - Unternehmen gehen Digitalisierung strategisch an
Ob Unternehmen bereits eine Digitalstrategie verfolgen und ob sie die Digitalisierung eher als Chance oder Risiko für ihr Unternehmen sehen, wollte Bitkom in einer Umfrage mit über 600 Unternehmen wissen. Bei der Umfrage vom Januar 2022 zeichneten sich folgende Trends ab:
- Unternehmen erkennen, dass Digitalisierung nicht allein auf den Schultern der IT-Abteilungen ruhen darf.
- 84 % setzen auf Digitalstrategie. (2020 waren es noch 77 %)
- Dabei verfolgen 50 % Strategien in einzelnen Unternehmensbereichen.
- 30 % setzen dagegen auf eine zentrale Digitalstrategie.
- Nahezu jedes Unternehmen (95 %) sieht Digitalisierung als Chance.
Weitere Studien Digitalisierung
Auch wenn die folgenden Studien und Statistiken bereits ein paar Jährchen auf dem Buckel haben, sind die darin enthaltenen Schlüsse und Aussagen auch heute noch gültig und relevant.
DIHK - Digitalisierung mit Herausforderungen
Wie digital ist die deutsche Wirtschaft? Dieser Frage ging der DIHK im Rahmen einer Umfrage (herausgegeben Januar 2021) mit rund 3.500 Unternehmen nach:
- In einer Selbsteinschätzung sehen sich die Unternehmen im Durchschnitt bei einer Schulnote von 2,9.
- Größte Herausforderungen sind Komplexität bei der Umstellung vorhandener Systeme und Prozesse (45 Prozent), hoher Investitionsaufwand (40 Prozent) und Zeitmangel (38 Prozent).
- Digitalkompetenz gewinnt an Bedeutung: 68 Prozent möchten Kompetenzen im Umgang mit digitalen Technologien ausbauen und 53 Prozent sehen Datenschutz und IT-Sicherheit als wichtiges Thema
- 51 Prozent sehen Potenziale in den Bereichen Agiles Arbeiten und flexible Arbeitsorganisation.
- Zukunftstechnologien: Bereits im Einsatz oder in kurzfristiger Planung sind Cloud-Anwendungen und IOT. Innerhalb 3 Jahre planen 27 Prozent außerdem den Einsatz von KI und 26 Prozent von Blockchain.
McKinsey - The business value of design
Der McKinsey Design Index (MDI) dient der Analyse und Bewertung von verschiedenen Designpraktiken. So bewertete McKinsey im Jahr 2018 rund 300 Unternehmen und konnte auf diese Weise gutes Design in direkten Zusammenhang mit dem Geschäftswert bringen.
- Unternehmen, die im oberen Quartil des MDI liegen, steigerten ihren Umsatz um 32 Prozent und ihre Gesamtrendite (TRS) um 56 Prozent über einen Zeitraum von fünf Jahren deutlich schneller als ihre Branchenkollegen.
- Diese Korrelation zeigte sich in allen drei untersuchten Branchen: Medizintechnik, Konsumgüter und Bankgeschäfte.
- Die Unterschiede zwischen dem vierten, dritten und zweiten Quartil waren marginal. D.h. außergewöhnlich gutes Design wird unverhältnismäßig stark belohnt.
TU Dresden: Erfolgsfaktoren von Digitalisierungsprojekten
Ernst FerstlDer Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis größer als in der Theorie.
Die TU Dresden hat 2018 auf Basis einer Literatur- und Interviewstudie die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Digitalisierungsprojekte ermittelt. Dabei zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen Literatur und Praxis:
- Literatur legt Fokus auf Unternehmenskultur, Big Data, Hard- und Software.
- Unternehmen nennen dagegen einheitliche Digitalstrategie, Unterstützung durch das Top Management und Omni-Channel-Management als wichtigste Faktoren für erfolgreiche Digitalprojekte.
Fazit - Deutschland muss mutiger werden
Zwar haben deutsche Unternehmen den Mehrwert der Digitalisierung erkannt, dennoch fehlt es nach wie vor an Tempo. Denn selbst wenn Digitalbudgets auch nach dem Push durch die Corona-Pandemie hoch bleiben, wird weiterhin hauptsächlich in die Digitalisierung von Prozessen investiert - nicht aber in neue digitale Produkte oder Geschäftsmodelle. Für mehr fehlt oftmals die Zeit, das Geld, digitales Know-How, die geeigneten Fachkräfte - und Mut. Denn auch Risikovermeidung und kurzfristige Erfolgsorientierung hemmen eine fruchtbare Innovationskultur und digitalen Fortschritt in Deutschland. Kurzum: Der Anfang ist gemacht, jetzt muss es ans Eingemachte gehen – digitaler, innovativer, mutiger.
Andreas Diehl
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